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Im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 haben die Grünen ihren Kanzlerkandidaten Robert Habeck in Göttingen vorgestellt. Laut dem Göttinger Tageblatt besuchte Habeck die Stadthalle, wo er von den Direktkandidatinnen Karoline Otte und Viola von Cramon flankiert wurde. Der Event erreichte bereits zu Beginn eine hohe Nachfrage, sodass zahlreiche Interessierte vor der Halle warten mussten. Einige blieben aufgrund der Überbelegung außen vor, während friedliche Demonstranten vor der Halle protestierten. Die Polizei musste eingreifen, um Störenfriede zu kontrollieren.
Habeck betrat die Halle mit leichter Verspätung um 15:15 Uhr. Über der Bühne prangte der Slogan „Ein Mensch. Ein Wort.“ Im Inneren der Stadthalle herrschte eine konfliktfreie Atmosphäre, während Otte und von Cramon für ein Programm warben, das Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit verbinden soll. Habeck wurde von seinen Anhängern wie ein Popstar gefeiert, und seine einstündige Rede fand großen Anklang.
Themen der Rede und politischer Ausblick
In seiner Ansprache thematisierte Habeck unter anderem Jugendfußball, bürgerliches Engagement und die Gefahren des Populismus. Zudem äußerte er Kritik am Einfluss sozialer Medien auf die Gesellschaft und versprach ein Investitionsprogramm für die Verbesserung des öffentlichen Raums. Auch die Vereinfachung von Steuererklärungen und Steuererleichterungen für Unternehmen wurden angesprochen. Habeck stellte seinen Ansatz in Kontrast zur CDU, die Unternehmer entlasten möchte, und bezog klar Stellung zur sozialen Marktwirtschaft und dem Klimawandel.
Die Beliebtheit der Grünen zeigt sich auch in den Umfragen: Laut dem ZDF-Politbarometer kommen die Grünen auf 15 Prozent der Stimmen. Habeck ist sich seiner Underdog-Position bewusst, blickt jedoch optimistisch in die Zukunft. 27 Prozent der Befragten können sich sowohl Friedrich Merz als auch Robert Habeck als Kanzler vorstellen.
Habecks Wahlkampf umfasst zudem innovative Ideen zur Finanzierung und sozialverträglichen Regelungen. Wie ZDF berichtete, plant Habeck, mit dem Klimageld in den Wahlkampf zu ziehen, wobei Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen einen Großteil der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung zurückerhalten sollen. Die Einführung des Klimageldes soll in der nächsten Legislaturperiode „so schnell wie möglich“ erfolgen, nachdem im Koalitionsvertrag von 2021 bereits die Auszahlung vorgesehen war, jedoch scheiterte diese an technischen Schwierigkeiten.
Ab 2025 wird eine Pro-Kopf-Auszahlung des Klimageldes in Aussicht gestellt. Auch die Grünen beabsichtigen, Klimaschutzmaßnahmen sozialverträglich zu gestalten und sind bereit, Schulden dafür aufzunehmen. Des Weiteren sollen durch eine Milliardärs-Steuer Einnahmen für wichtige Projekte wie Schulsanierungen generiert werden. Weitere Maßnahmen beinhalten staatliche Unterstützung beim Kauf von E-Autos sowie Vorschläge zur Unterstützung von Führerscheinen für Auszubildende. Die Bundestagswahl hingegen könnte am 23. Februar neu stattfinden.