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Am 1. Februar 2025 fanden in Hamburg und anderen Städten deutschlandweit Proteste gegen die AfD sowie die CDU statt. Anlass der Demonstrationen war die Verabschiedung eines Antrags der CDU im Bundestag, der mit Unterstützung der AfD beschlossen wurde.
In Hamburg, wo das Bündnis mehrerer Organisationen, einschließlich Fridays For Future, die Demonstration organisierte, nahmen Veranstalter zufolge etwa 80.000 Menschen teil, die Polizei hingegen sprach von 40.000 Teilnehmern. Die Demonstration mit dem Titel „Hamburg steht zusammen: Wer mit Faschisten paktiert, hat nichts kapiert!“ begann um 16 Uhr in der Innenstadt. Tanja Chawla, die Vorsitzende des DGB Hamburg, warnte in ihrem Redebeitrag vor der zunehmenden Abhängigkeit von der AfD und deren negativen Auswirkungen auf die Demokratie und den solidarischen Zusammenhalt.
Situation in Berlin und weiteren Städten
In Berlin wurde ein Protest vor der CDU-Zentrale angekündigt, bei dem rund 6.000 Menschen teilnahmen. Sicherheitsbehörden hatten davor gewarnt, dass ein sicheres Betreten und Verlassen des Gebäudes nicht gewährleistet sei. Die CDU forderte ihre Mitarbeiter auf, wegen Sicherheitsbedenken das Gebäude früher zu verlassen. Das Bündnis „Zusammen gegen Rechts“ hatte zu einer Demonstration ab 18 Uhr aufgerufen.
Die Abstimmung im Bundestag über den Antrag zur schärferen Migrationspolitik, die von der AfD unterstützt wurde, wurde von Christoph Bautz von Campact als „Tabubruch“ und „Super-GAU für die Demokratie“ bezeichnet. Zudem kritisierte die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer die Zusammenarbeit von CDU-Chef Friedrich Merz mit der AfD und dankte Angela Merkel für ihre Kritik an Merz‘ Vorgehen.
Infolge der Proteste drangen rund 50 Aktivisten in ein CDU-Büro in Charlottenburg-Wilmersdorf ein, wobei sie den Eingang versperrten und die Tür beschädigten. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Auch in anderen Städten fanden weitere Demonstrationen statt, darunter in Hannover mit etwa 7.500 Teilnehmern und in Dresden mit rund 2.500 Personen, die gegen Merz während seines Wahlkampfauftritts protestierten. Merz hatte die Demonstrationen als übertrieben bezeichnet und die Grenzen des Demonstrationsrechts betont.