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Krankschreibungen im Bergischen: Remscheid führt das traurige Ranking an!

In der Region Bergisches Land ist die Anzahl der Krankschreibungen in den letzten Jahren besonders hoch, wobei Unternehmen in Remscheid am häufigsten betroffen sind. Laut Angaben der AOK Rheinland/Hamburg lag die Krankschreibungsquote in Remscheid im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 8,21%. Dies stellt einen Anstieg von fast 0,4 Prozentpunkten dar, was den höchsten Anstieg im untersuchten Gebiet bedeutet.

Wuppertal verzeichnet eine Krankschreibungsquote von 7,81% und belegt damit den vierten Platz im Untersuchungsgebiet. Im Gegensatz dazu hat Solingen mit einer Krankschreibungsquote von 7,44% die beste Quote, rangiert jedoch auf dem 13. Platz von 29. Die Werte für den Rheinisch-Bergischen und den Oberbergischen Kreis sind im Vergleich nahezu unverändert geblieben. Die Erhebung der Krankschreibungen bezieht sich ausschließlich auf AOK-Versicherte, wobei der Sitz des Unternehmens entscheidend ist. Die wirtschaftliche Struktur der bergischen Städte, die stärker von Industrie geprägt ist, spielt dabei eine Rolle, wie die AOK berichtet.

Häufige Erkrankungen und gestiegene psychische Belastungen

Die am häufigsten diagnostizierten Erkrankungen bei den Krankschreibungen sind Muskel- und Skelett-Erkrankungen, gefolgt von Atemwegserkrankungen und psychischen Erkrankungen. Beobachtungen zeigen, dass psychische Erkrankungen seit 2003 stark zugenommen haben und fast dreimal so häufig auftreten wie vor rund 20 Jahren.

Darüber hinaus legen Studien dar, dass gesunde Bedingungen im Betrieb die Vermeidung oder Reduzierung krankheitsbedingter Fehlzeiten fördern können. Wie die AOK erläutert, stärkt ein gesundheitsgerechtes Verhalten der Beschäftigten deren Engagement. Ein positives Betriebsklima steigert die Bereitschaft der Mitarbeitenden, krankheitsbedingte Ausfälle durch Mehrarbeit auszugleichen. Wichtige Faktoren sind zudem gesunde Führung und eine konstruktive Fehlerkultur, die in vielen Unternehmen als entscheidend gelten.

Fehlzeitenanalysen sind mittlerweile in den meisten Betrieben gängige Praxis und helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen. Die AOK hebt hervor, dass Unternehmensstatistiken allein keine belastbaren Rückschlüsse zulassen. Die Zusammenarbeit mit Krankenkassen kann durch Ursachen- und Krankenstandsanalysen unterstützt werden, die eine fundierte Grundlage für Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung darstellen.