
Die Integration von Geflüchteten in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen, die sich insbesondere in einem Mangel an Sprachkursen zeigen. Laut einem Bericht von ndr.de sind die Kürzungen von Mitteln durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eine wesentliche Ursache für die angespannte Lage in Hamburg. Dies hat zur Folge, dass nur eine begrenzte Anzahl an Integrations- und Berufssprachkursen angeboten werden kann, was die sprachliche Integration der Geflüchteten stark beeinträchtigt.
Die Nachfrage nach Deutsch-Sprachkursen ist hoch, wie ein Beispiel von WBS Training in Hammerbrook zeigt. Dort stehen ca. 100 Menschen teilweise seit 4 Uhr morgens an, um einen der 25 Plätze in den Berufssprachkursen zu ergattern, die Deutschkenntnisse mit dem Fokus auf die Arbeitswelt vermitteln. In Hamburg sind im ersten Quartal 2025 nur 15 Kurse geplant. Die Kürzungen im Jahr 2025 resultieren aus den hohen Teilnehmendenzahlen im Vorjahr und haben zu einem Rückgang der Mittel für Berufssprachkurse um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr geführt.
Kürzungen gefährden Integration
Die Besorgnis über die aktuellen Kürzungspläne wird auch vom Ernst Klett Sprachen Verlag geteilt, der in einer Stellungnahme bekanntgab, dass die Einsparungen im Bundeshaushalt 2025 die sprachliche und berufliche Integration von Zuwanderern gefährden könnten. Im Haushaltsentwurf sind lediglich 500 Millionen Euro für Integrationskurse vorgesehen, was nur 30 Prozent der benötigten neuen Integrationskurse abdeckt. Zudem sind die berufsbezogenen Sprachkurse ebenfalls unterfinanziert.
Diese Kürzungen führen zu erheblichen Wartezeiten, sowohl für Teilnehmende als auch für Unternehmen, welche die Integration dringend benötigen. Zu den möglichen Folgen zählen Arbeitsplatzverlust für Lehrkräfte sowie der Zusammenbruch von bestehenden Strukturen. Der Verlag unterstützt ein Positionspapier des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) und fordert eine Erhöhung der Mittel für Integrationskurse auf mindestens 1,1 Milliarden Euro. Ein Appell an die Bundesregierung zielt darauf ab, die Sparmaßnahmen nicht umzusetzen und die Mittel für Integrationskurse zu sichern, um eine erfolgreiche Integration von Geflüchteten und Zuwanderern in Deutschland zu gewährleisten, wie auch bildungsklick.de berichtet.