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Kuscheln gegen Einsamkeit: Revolutionäre Therapie in Hamburg!

In der modernen Gesellschaft leidet ein zunehmend wachsender Teil der Bevölkerung unter Einsamkeit und Berührungsmangel. Diesem Phänomen widmet sich unter anderem die Kuscheltherapie, die als alternative Methode betrachtet wird, um Menschen zu unterstützen, die unter psychischen Problemen oder Einsamkeit leiden. AZ Online berichtete über die Arbeit von Alexandra Ueberschär, einer Kuscheltherapeutin aus Hamburg, die in diesem Bereich tätig ist.

Ueberschär, die einen Hintergrund als Krankenpflegerin und eine Weiterbildung als Multilevel-System-Coachin hat, führt vor der Therapie ein ausführliches Gespräch mit ihren Klienten. Ziel ist es, die Ursachen von Einsamkeit und Berührungsmangel zu ermitteln. Viele Patienten haben in ihrem Leben traumatische Erfahrungen gemacht, wie Trennungen oder Missbrauch. Die Intensität der Berührung während der Kuscheltherapie variiert je nach Patient und reicht von einfachem Handhalten bis zu Umarmungen. Obwohl die Therapie oft schnell zu einem positiven Effekt führen kann, sind die Sitzungen privat zu bezahlen, da Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen.

Folgen von Berührungsmangel

Das Bewusstsein für die Auswirkungen von Einsamkeit und Berührungsmangel hat durch die Corona-Pandemie zugenommen. Dr. Tobias Heinrich, ein psychologischer Psychotherapeut in Hamburg, führt aus, dass Einsamkeit und Berührungsmangel in städtischen Gebieten weit verbreitet sind. Die Bedeutung von Berührung für das Wohlbefinden wird durch wissenschaftliche Erkenntnisse untermauert, wie die umfassende Untersuchung, die auf der Webseite der Kuschelpraxis veröffentlicht wurde. Demnach sind regelmäßige angenehme Berührungen entscheidend für den Hormonhaushalt und ein Mangel daran kann zu niedrigem Oxytocin sowie erhöhtem Cortisol führen. Dies hat zur Folge, dass Einsamkeit und Stress zunehmen.

Eine Meta-Studie aus den USA weist darauf hin, dass Vereinsamung und Berührungsmangel gesundheitliche Risiken bergen, die mit den Folgen von Alkohol- und Nikotinmissbrauch sowie von Fettleibigkeit und Bewegungsmangel vergleichbar sind. Haptikforscher Martin Grundwald betont, dass ein Mangel an Berührung psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder depressive Verstimmungen begünstigen kann. Die Kuscheltherapie wird daher als erste Maßnahme empfohlen, um Berührungsmangel entgegenzuwirken. Sie ist in der Regel neben anderen Behandlungen wirksam und hat keine Nebenwirkungen. Medikamente oder reine Gesprächstherapie können den Mangel an Berührung jedoch nicht ersetzen.