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Spektakuläre Sprengung in Moorburg: Ein Kesselhaus fällt, das Zweite bleibt stehen!

Am 23. März 2025 wurde in Hamburg-Moorburg ein Kesselhaus des ehemaligen Kohlekraftwerks gesprengt. Dies geschah im Rahmen der geplanten Rückbauarbeiten der Anlage, wobei ursprünglich vorgesehen war, beide Kesselhäuser zu sprengen. Bei der Aktion fiel das erste Kesselhaus wie geplant, das zweite jedoch nicht, weshalb die Ursache für diesen Abweichung derzeit untersucht wird. Um die Sicherheit während der Sprengung zu gewährleisten, wurde eine Sicherheitszone von 300 bis 500 Metern eingerichtet.

Für die Sprengung wurden etwa 1.850 Löcher in die Stahlbetonstützen der Kesselhäuser gebohrt und rund 600 Kilogramm Sprengstoff pro Kesselhaus verwendet. Zusätzlich standen zehn Pools mit insgesamt 30 Kubikmetern Wasser bereit, um eine Wasserwand zur Kontrolle des Staubs zu erzeugen. Der Rückbau der Anlage, der Ende 2023 begonnen hat, soll Mitte dieses Jahres abgeschlossen sein. Vor vier Monaten wurden die Kamine gesprengt, und im Anschluss ist der Rückbau der Kohlekreislager vorgesehen.

Zukunftsgestaltung auf dem Gelände

Auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks ist die Entwicklung einer Infrastruktur für grünen Wasserstoff geplant. Dazu gehört unter anderem ein Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion, der mit Strom aus Sonnen- und Windkraft betrieben werden soll. Teile der bestehenden Infrastruktur, wie Anlagen zur Wasseraufbereitung sowie das Werkstatt- und Lagergebäude, sollen erhalten bleiben. Zudem wird der Anschluss an das Höchstspannungsnetz umgebaut und verlegt, um die Versorgung des Elektrolyseurs mit erneuerbaren Energien sicherzustellen.

In einem anderen Bereich der Energieerzeugung, dem Steinkohlekraftwerk in Ibbenbüren, wurde eine für den 9. März 2025 geplante Sprengung abgesagt. Die Firma Hagedorn, die für den Abriss verantwortlich ist, gab bekannt, dass die Sprengung in zwei Schritten erfolgen muss. Eine Probesprengung am 7. Februar verlief positiv, jedoch zeigte die detaillierte Auswertung, dass ein einmaliger Sprengvorgang nicht ausreichend ist. Zunächst sei eine Vorschwächung des unteren Bauwerkteils notwendig, bevor das gesamte Kesselhaus und der Kühlturm in einer zweiten Sprengung kontrolliert zum Einsturz gebracht werden können.

Die erste Sprengung erfordere keine Evakuierungen und der genaue Termin dafür sei noch unklar. Nach der Vorschwächung müssen sowohl das Kesselhaus als auch der angrenzende Kühlturm geräumt werden. Während das Kesselhaus gesprengt wird, soll der Kühlturm durch gezielte Kräfte zum Kollabieren gebracht werden, um die Freisetzung von Asbest zu vermeiden. Für die spätere Sprengung müssen 130 Anwohner sowie mehrere Hundert Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft evakuiert werden. Das Kesselhaus und der Kühlturm sind über 120 Meter hoch, während der Schornstein eine Höhe von 275 Metern erreicht und voraussichtlich im Oktober 2025 gesprengt werden soll.

Der Abriss des Kraftwerks in Ibbenbüren wurde bereits mehrfach verschoben, zuletzt war ein Termin im Herbst 2024 angedacht. Nach dem Komplettabriss soll das Gelände von Amprion für eine Konverterstation des Offshore-Netzanbindungssystems BalWin2 übernommen werden.