
Ein manövrierunfähiger Öltanker, die „Eventin“, treibt derzeit vor der Küste der Insel Rügen in der Ostsee und sorgt für Besorgnis hinsichtlich der maritime Sicherheit. Der 274 Meter lange Tanker, der unter Panama-Flagge fährt, hat 99.000 Tonnen Öl an Bord. Er war auf dem Weg von Ust-Luga (Russland) nach Port Said (Ägypten), als es zu einem Strom- und Maschinenausfall kam.
Die Abschleppaktion, die zu Sicherheitszwecken durchgeführt wird, wird voraussichtlich etwa acht Stunden in Anspruch nehmen. Der Schleppverband bewegt sich dabei mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 2 Knoten (1,85 – 3,7 km/h) und muss eine Strecke von knapp 25 Kilometern zurücklegen. Ein Expertenteam hat bereits drei Stunden damit verbracht, die Last gleichmäßig auf die Schlepper zu verteilen, wie Deutschlandfunk berichtete.
Koordination durch Notschlepper und Bundespolizei
Zudem wurden vier Seeleute mit einem Hubschrauber der Bundespolizei auf die „Eventin“ abgeseilt und wiederum abgehoben. Bei aufkommendem Sturm und Wellen von bis zu 2,5 Metern wurden zwei zusätzliche Schiffe, die „VB Bremen“ und die „VB Luca“, zur Unterstützung gerufen. Ein Notschlepper, die „Baltic“, wurde in die Nähe von Darßer Ort verlegt, um bei Bedarf schneller helfen zu können.
Das Havariekommando befindet sich in Kontakt mit der Reederei und plant die weiteren Schritte. Der Zustand des Tankers scheint bislang stabil, es wurden keine Ölverschmutzungen festgestellt. Dennoch äußerte Umweltminister Till Backhaus Besorgnis über die Schiffe der russischen Schattenflotte, die auch die „Eventin“ betrifft, wie NDR berichtet.