Die Stadt Bruchköbel plant den Verkauf des beliebten Campingplatzes Bärensee im Main-Kinzig-Kreis für einen symbolischen Preis von einem Euro. Dieses Vorgehen soll den Weg für einen Neuanfang unter privater Führung ebnen, da die Stadt aufgrund eines Investitionsstaus von geschätzten acht bis zehn Millionen Euro nicht mehr in der Lage ist, die erforderlichen Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren. Dies geht aus einem Bericht von Merkur hervor.
In der Stadtverordnetenversammlung am 25. März 2025 wird eine Beschlussvorlage zur Abstimmung vorgelegt, die den Verkaufsprozess einleiten soll. Sollte diese genehmigt werden, könnte der Campingplatz bereits zum 1. Januar 2026 an den neuen Betreiber übergeben werden. Der Käufer stammt aus den Reihen der Camper und beabsichtigt, den Betrieb als Familienunternehmen fortzuführen. Ein bereits vorgelegtes Betriebskonzept und ein Testat eines Wirtschaftsprüfers untermauern die Pläne. Bürgermeisterin Sylvia Braun (FDP) äußert sich optimistisch über die Entwicklung und betont, dass der Fortbestand des Campingplatzes für die Camper gesichert sei.
Herausforderungen und notwendige Sanierungsmaßnahmen
Trotz der positiven Entwicklung sieht sich der Campingplatz Bärensee mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Die Stadt Bruchköbel hat in der Vergangenheit die Einnahmen aus dem Campingplatz zur Subventionierung anderer städtischer Aufgaben, wie einem defizitären Hallenbad, verwendet. Die Beziehung zwischen der Stadtverwaltung und den Pächtern ist mittlerweile zerrüttet, was den notwendigen Neuanfang erschwert, wie auch op-online berichtet. Zudem müssen bedeutende Änderungen vorgenommen werden, um den Brandschutzvorschriften zu entsprechen. Schätzungen zufolge erfüllen rund 80 Prozent der Grundstücke nicht die aktuellen Bestimmungen.
Die Stadt plant, die Mitarbeiter des Campingplatzes zu übernehmen und in anderen Bereichen einzusetzen. Darüber hinaus sollen Fahrzeuge und Gerätschaften im Eigentum der Stadt verbleiben. Vor der endgültigen Übertragung des Campingplatzes muss jedoch auch das Gespräch mit der Stadt Hanau, in dessen Gemarkung sich der Campingplatz befindet, geführt werden. Ein Bebauungsplan für den Bärensee existiert zurzeit nicht, und der Campingplatz darf nicht als Spekulationsobjekt betrachtet werden.
