Fulda

Wütende Rentner: Grundsteuer um das Zehnfache erhöht! Was nun?

Die kürzlich durchgeführte Grundsteuerreform bringt für viele Eigentümer in Dipperz erhebliche Erhöhungen der Grundsteuerzahlungen mit sich. Zwei betroffene Rentner, Waldemar Held (81) und Günther Kohlmann (66), berichten von drastischen Anstiegen in ihren Grundsteuerbescheiden. Laut den Informationen von Fuldaer Zeitung muss Held für sein 60 Quadratmeter großes Haus nun 770 Euro Grundsteuer zahlen, im Vergleich zu zuvor lediglich 58 Euro. Kohlmann sieht sich mit einer neuen Grundsteuer von 970 Euro konfrontiert, was ebenfalls einen Sprung von 58 Euro darstellt.

Beunruhigend ist, dass Nachbarn mit identischen Grundstücken deutlich weniger zahlen, in Beträgen von 150 Euro, 250 Euro und 100 Euro. Trotz Nachfragen beim Finanzamt Fulda erhielten Held und Kohlmann keine klare Erklärung für die Unterschiede in den Grundsteuerbescheiden. Das Finanzamt verwies auf den Bürgerservice der Hessischen Steuerverwaltung für zusätzliche Informationen.

Details zur Grundsteuerreform

Für Held hat das Finanzamt bereits einen Widerspruch gegen den Bescheid registriert, dieser bleibt jedoch bisher unbeantwortet. Das Finanzministerium erklärte, dass ohne spezifische Informationen über die jeweiligen Grundstücke keine genauen Bewertungen zu den festgesetzten Beträgen vorgenommen werden können.

Die Grundsteuer wird seit 2025 auf Grundlage neuer Regelungen und einer neuen Bemessungsgrundlage erhoben. Obwohl die Reform als aufkommensneutral beschrieben wird, haben viele Kommunen dennoch Einnahmesteigerungen verzeichnet. In Dipperz gibt es einen Hebesatz von 320 Prozent für die Grundsteuer B, während empfohlen wurde, diesen auf 224 Prozent zu setzen. Die Berechnung des Grundsteuermessbetrags erfolgt anhand von drei Parametern: der Fläche des Grundstücks, der Nutzungsart der Gebäudefläche und der Lagequalität. Besondere Unterschiede können durch Kellerräume oder ausgebaute Dachböden entstehen. Zudem unterliegen Ferienhäuser, die an wechselnde Gäste vermietet werden, speziellen Steuermesszahlen.

Die Grundsteuerreform trat bundesweit am 1. Januar 2025 in Kraft und führt in vielen Fällen zu drastischen Erhöhungen für Immobilienbesitzer, wie steuerzahler.de berichtet. Die Gründe für die gestiegenen Steuerbeträge liegen in den neuen Bemessungsgrundlagen sowie möglicherweise erhöhten Hebesätzen. Betroffenen wird geraten, die Bescheide sorgfältig zu überprüfen, da fehlerhafte Angaben zu überhöhter Steuerlast führen können.