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Lebenslange Haft für Mörder von Ayleen: Die dunkle Wahrheit kommt ans Licht

Jan P., der Mörder der 14-jährigen Ayleen, wird voraussichtlich in den nächsten zwei Jahrzehnten nicht in Freiheit kommen. Psychiater Hartmut Pleines äußert wenig Hoffnung auf eine positive Veränderung bei Jan P. In einem Folgeverfahren am Landgericht Gießen hat Pleines über Jan P.s Gefährlichkeit nach Verbüßung seiner lebenslänglichen Freiheitsstrafe Stellung genommen. Er gehört laut Pleines zu einer Gruppe mit sehr hohem Rückfallrisiko für Sexualstraftaten.

Der Mord an Ayleen fand im Juli 2022 statt. Jan P. hatte sie online kennengelernt und sie unter Druck gesetzt. Aufgrund des Mordes und versuchter Vergewaltigung wurde Jan P. 2024 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof bestätigte die Verurteilung, stellte jedoch fest, dass eine frühere Verurteilung wegen kinderpornografischer Schriften zu hoch angesetzt war. Zudem hat die Staatsanwaltschaft Gießen Jan P. erneut angeklagt, nachdem er im Juni 2022 vor einer 13-Jährigen in einem Videotelefonat onaniert hatte.

Mord und seine Hintergründe

Jan P. wurde wegen Mordes und versuchter Vergewaltigung an Ayleen zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht stellte die besondere Schwere der Schuld fest und ordnete eine anschließende Sicherungsverwahrung an. Ayleen wurde im Juli 2022 aus Gottenheim entführt und rund 300 Kilometer entfernt in ein Waldstück im hessischen Landkreis Gießen gebracht. Jan P. versuchte, Ayleen zu vergewaltigen, erwürgte sie anschließend und versenkte ihre Leiche in einem See im Wetteraukreis. Ayleens Leiche wurde eine Woche nach ihrem Verschwinden gefunden, und Jan P. wurde am selben Tag festgenommen.

Persönliche Gegenstände von Ayleen wurden in Jan P.s Wohnung gefunden. Über das Internet hatte er Ayleen manipuliert und sie Monate zuvor über eine Messenger-App kennengelernt. Ermittler fanden heraus, dass Jan P. Nacktfotos von Ayleen forderte und sie unter Druck setzte. Er hatte auch ähnliche Chats mit anderen Mädchen, darunter eine 13-Jährige. Bereits in seiner Jugend war er wegen Sexualverbrechen verurteilt und in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht worden.

Pleines diagnostizierte bei Jan P. eine dissoziale Persönlichkeitsstörung mit psychopathischen Zügen und eine Dissexualität. Zudem hat Jan P. einen IQ von 76 und ist lernbehindert, was sich negativ auf seine soziale und emotionale Entwicklung ausgewirkt hat. In seiner Familie gab es wenig emotionale Unterstützung und viele Konflikte.

Nach zehn Jahren in einer forensischen Psychiatrie zeigte Jan P. keine substantiellen Fortschritte in seiner Persönlichkeitsentwicklung. Er sieht Frauen als Objekte und hat ein Muster von Dominanz und Manipulation in seinen Beziehungen. Das Gericht und psychologische Gutachten bekräftigen die Einschätzung, dass Jan P. ein hohes Risiko für zukünftige Gewaltverbrechen darstellt.

Weitere Details über den Mord an Ayleen und die gerichtlichen Verfahren finden sich in Berichten von Giessener Allgemeine und SWR Aktuell.