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Hersfeld-Rotenburg: Wirtschaftsoptimismus trotz düsterer Jobprognosen!

In der Region Hersfeld-Rotenburg zeigen sich Experten verhalten optimistisch bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung, trotz steigender Herausforderungen. In einer aktuellen Analyse äußern führende Wirtschaftsvertreter, dass hohe Kosten für Energie, Material und Personal sowie zunehmende Bürokratie, die Unternehmen stark belasten. Die regionale Wirtschaft wird jedoch als „robust und grundsätzlich gut aufgestellt“ beschrieben. Zu den Befragten zählen unter anderem Ingo Lange von der Sparkasse Hersfeld-Rotenburg, Matthias Dengler von der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda und Bernd Rudolph von der Wirtschaftsförderung des Kreises, wie HNA berichtete.

Die Experten registrieren jedoch eine Eintrübung der Konjunktur. Dies zeigt sich in einem Anstieg der Anfragen für Insolvenz- und Kurzarbeitergeld sowie in Einstellungen in einigen Unternehmen. Trotz der erwarteten Zunahme der Arbeitslosigkeit bleibt der Arbeitsmarkt in Bewegung und aufnahmefähig, wobei Chancen in den Bereichen Fachkräfte, Gesundheit, Pflege und Erziehung hervorgehoben werden. Wirtschaftsvertreter fordern von der neuen Bundesregierung eine Förderung des Unternehmertums sowie praktikablere Normen und Standards für kleine und mittlere Unternehmen. Neben weniger Bürokratie werden auch mehr Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung sowie eine verlässliche Energiepolitik gefordert.

Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt

Zusätzlich zu diesen regionalen Informationen zeigt eine andere Analyse, dass seit Frühjahr 2022 immer mehr deutsche Firmen Stellen abbauen. Laut dem ifo Institut fiel das Beschäftigungsbarometer im Oktober 2024 auf den niedrigsten Wert seit Juli 2020; es sank von 94,0 Punkten im September auf 93,7 Punkte. Besonders die Industrie benötigt weniger Mitarbeiter, und auch im Handel überwiegen negative Rückmeldungen. In einer Studie von EY geben 45 Prozent der befragten Top-Manager an, neue Standorte im Ausland zu planen. Nur 4 Prozent der Führungskräfte in der Industrie haben vor, Jobs von Auslandsstandorten zurück nach Deutschland zu holen, während 63 Prozent der Unternehmen in den nächsten Jahren mit Stellenverlusten in Deutschland rechnen.

Die düsteren Konjunkturaussichten führen dazu, dass viele Unternehmen sich ins Ausland orientieren. Dabei sehen 70 Prozent der Manager Bürokratie als eines der drei größten Probleme für Unternehmen in Deutschland, wie FTD berichtet.