
Im Schulamtsbezirk Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner herrscht ein akuter Lehrkräftemangel. Aktuell fehlen rund 92 Lehrkräfte, was einen Anstieg von 15 fehlenden Lehrern im Vergleich zum Vorjahr darstellt, wie hna.de berichtet. Landesweit stehen über 1.110 Stellen für Lehrkräfte leer, was einem Plus von 280 unbesetzten Lehrerpositionen gegenüber dem vergangenen Schuljahr entspricht. Besonders betroffen sind Grundschulen, wo Hunderte von Schulleitungen vakant sind.
Zum 31. Oktober 2024 waren im gesamten Bundesland rund 230 Stellen für Schulleiter und deren Stellvertreter unbesetzt, zudem gab es zu Beginn des aktuellen Schuljahres im Sommer 2024 150 weitere unbesetzte Leitungsstellen. An der Friedrich-Wilhelm-Schule in Eschwege, deren Direktorin Dr. Birgit Renke zum Schuljahresende 2022/2023 die Schule verlassen hat, bleibt die Leitungsposition nun schon seit 19 Monaten vakant. Diese wird momentan von dem stellvertretenden Schulleiter Michael Degenhardt mit ausgefüllt. Auch die pädagogische Leiterin Andrea Bernhardt hat das Lehrpersonal aufgrund eines Ruhestands verlassen.
Auswirkungen auf die Schulleitungen
Rita Schmidt-Schales, die Leiterin des Staatlichen Schulamts, betont, dass die Suche nach Ersatz schnellstmöglich erfolgt, jedoch stehen noch keine Informationen zur Nachfolge bereit. Seit vielen Monaten gibt es lediglich zwei Bewerber, die vom Kultusministerium hingehalten werden. Der hessische Bildungsminister Armin Schwarz (CDU) hat das Ziel einer nahtlosen Nachbesetzung betont. Dennoch wird häufig auf kurzfristige Ruhestandsanträge verwiesen.
In Hessen gibt es insgesamt etwa 1.800 öffentliche Schulen, von denen 124 Grundschulen und zwei Dutzend Förderschulen von vakanten Führungsstellen betroffen sind. Eine Studie der GEW zeigt zudem, dass 84% der Schulleitungen oft oder immer in hohem Tempo arbeiten und 76% selten oder nie Pausenzeiten einhalten können. Darüber hinaus denken 19% der Befragten daran, ihren Beruf zu wechseln, was dem Anteil in anderen Berufsgruppen entspricht. Der Vorsitzende der GEW Hessen fordert dringend Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel und sieht die unzureichende Ausstattung der Schulen als einen der Hauptgründe für die hohe Arbeitsbelastung der Schulleitungen.
Der Lehrkräftemangel in Hessen hat auch direkte Auswirkungen auf die Schulleitungen, die sich häufig in einem Zustand der Überlastung befinden. Wie hessenschau.de berichtet, gibt es am 31. Oktober 2023 noch immer 230 unbesetzte Stellen für Schulleiter und Stellvertreter. Besonders betroffen sind Grundschulen und Förderschulen. Gewerkschaften warnen vor den wachsenden Überlastungen der Schulleitungen und bemängeln, dass die Arbeitsbedingungen sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht gesundheitsgefährdend sind.