
Hirzenhain plant den Bau einer neuen Mobilitätsstation, die als Teil eines interkommunalen Netzes im Wetteraukreis unter dem Projektmotto „Raum für neue Mobilität“ gefördert wird. Der Standort der neuen Mobilitätsstation soll auf der Grünfläche zwischen dem Edeka-Markt und dem Rathaus eingerichtet werden. Die Gemeindevertretung hat bereits in einer Sitzung dem Projekt zugestimmt. Zur Finanzierung beantragt der Wetteraukreis Infrastrukturförderung bei Hessen Mobil in Kooperation mit dem Regionalverband Frankfurt RheinMain. Dabei kann die Gemeinde im Rahmen des Projekts Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro pro Standort erwarten.
Die Mobilitätsstationen sollen eine Alternative zum motorisierten Individualverkehr darstellen und deren Nutzung fördern. Die geplante Ausstattung umfasst eine gute Anbindung an den Bus- und Bahnverkehr, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder mit fünf Fahrradanlehnbügeln, eine Fahrradreparaturstation equipped with tools and bicycle tube vending machines, sowie zwei E-Carsharing-Parkplätze mit Ladestation. Zusätzlich wird eine Informationsstele mit Hinweisen zu den angebotenen Diensten installiert. Bürgermeister Timo Tichai betont die Notwendigkeit eines einheitlichen Systems für den Zugang, die Nutzung und das Erscheinungsbild der Stationen. Die Kosten für die Ausbauvariante sind auf rund 43.000 Euro veranschlagt, mit der Möglichkeit, den Investitionsrahmen auf etwa 74.000 Euro zu erweitern. Eine Förderung von ca. 46.000 Euro vom Mobilitätsfördergesetz (MobFöG) des Landes Hessen sowie bis zu 15.000 Euro Kreiszuschuss sieht das Projekt ebenfalls vor. Der geschätzte Eigenanteil der Gemeinde liegt bei etwa 13.000 Euro.
Flächendeckendes Netzwerk von Mobilitätsstationen
Zusätzlich zu den Plänen in Hirzenhain berichtet der Wetteraukreis von einem umfassenden Vorhaben, als erster Landkreis Deutschlands ein flächendeckendes Netz an Mobilitätsstationen aufzubauen. Wie auf der Website des Wetteraukreises beschrieben, startete das Projekt mit einer Einladung aller Wetterauer Kommunen in den Plenarsaal nach Friedberg. Das Ziel dieses Projekts ist es, die zukünftige Mobilität und die Rolle der Kommunen im ländlichen Raum zu klären. Die Partner dieses Projekts sind der Regionalverband FrankfurtRheinMain, der Rhein-Main-Verkehrsverbund und die Hochschule RheinMain. Wissenschaftler sind sich einig, dass Mobilitätsstationen moderne, nachhaltige Mobilität unterstützen können.
Die sogenannten Mobility-Hubs sollen bestehende ÖPNV-Infrastrukturen um Sharing- und On-Demand-Angebote ergänzen, um ländliche Gebiete besser zu versorgen, die bisher oft unterversorgt sind. Die Herausforderung des Projekts „Raum für neue Mobilität“ (RaMo) besteht darin, Mobilitätsstationen speziell im ländlichen Raum zu entwickeln. In der ersten Phase des Projekts wird ein Konzept zur Planung und Realisierung von Mobilitätsstationen im regionalen Maßstab erarbeitet.
Langfristig hat sich das Projekt das Ziel gesetzt, bis 2035 die Anzahl der beförderten Fahrgäste um 30% zu steigern, um die Mobilitätswende zu erreichen. Im Rahmen dieses Projekts wird auch die Untersuchung optimaler Standorte für Mobility-Hubs sowie deren Integration in die RMV-App im Fokus stehen. Der Wetteraukreis wurde als Pilotkreis ausgewählt, da er sich ideal für die Umsetzung neuer Mobilitätsformen eignet. Die Kosten des gesamten Projekts belaufen sich auf etwa 900.000 Euro, wobei 80% der Kosten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden.
Bei einer Auftaktveranstaltung wurden Themeninseln zur Diskussion der häufigsten Fragen eingerichtet, und viele individuelle Beratungstermine konnten am Ende der Veranstaltung vereinbart werden. Vertreter/innen von ZOV, House of Logistics and Mobility sowie die Projektleitung unterstrichen dabei die Relevanz des geplanten Netzwerks.