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Flughafen Frankfurt: Wo bleiben die Passagiere? Politik im Aufruhr!

Am 15. Januar 2025 fand eine Podiumsdiskussion zur Flughafenpolitik in Frankfurt statt, an der Vertreter der Parteien CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke teilnahmen. Lena Voigt von der SPD brachte einen umstrittenen Vorschlag ein: die Schließung eines Terminal am Flughafen, um den Verkehr vermehrt auf die Schiene zu verlagern. Voigt äußerte dabei auch ihre Bedenken hinsichtlich des Fluglärms an der Käthe-Kollwitz-Schule in Offenbach.

Die Reaktionen auf Voigts Vorschlag waren gemischt. Janine Wissler von der Linken sowie Tarek Al-Wazir von den Grünen zeigten sich überrascht und kritisch. Leopold Born von der CDU betonte hingegen die Bedeutung der Unterstützung für die Flughafenmitarbeiter und wandte sich gegen ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. Wissler hingegen warf der CDU die Missachtung von Arbeitsplätzen während der Pandemie vor. Der Flughafen Frankfurt bot zuletzt Arbeitsplätze für etwa 80.000 Menschen an.

Investitionen und Flugbewegungen im Fokus

Tarek Al-Wazir forderte Investitionen in die Bahninfrastruktur, um Kurzstreckenflüge auf die Schiene zu verlagern. Im Gegensatz dazu argumentierte Thorsten Lieb von der FDP, dass das Problem der Bahn nicht an finanziellen Aspekten liege, sondern an der langwierigen Planung. Wissler forderte zudem ein Verbot von Kurzstreckenflügen und ein entsprechendes Nachtflugverbot. Al-Wazir betonte jedoch die unternehmerische Freiheit, die solche Verbote erschweren.

Im Jahr 2023 wurden am Frankfurter Flughafen 430.000 Flugbewegungen verzeichnet, während vor der Pandemie 501.000 Flugbewegungen registriert wurden. Zukünftig sind perspektivisch 701.000 Flugbewegungen möglich. Voigt plädierte für eine Klimasteuer, während Wissler die Abschaffung der Kerosinsteuer forderte. Diskutiert wurde auch die Zukunft der Regionalflughäfen, wobei Al-Wazir und Wissler sich einig waren, dass der Flughafen Kassel-Calden schließen könnte. Auf dem Podium herrschte Einigkeit über die Weiterentwicklung synthetischer Kraftstoffe. Viktoria Fechter vom Bündnis der Frankfurter Flughafeninitiativen kündigte an, die Äußerungen in einem Jahr zu überprüfen.

Parallel zu den politischen Diskussionen wird im Luftverkehr auch ein Rückgang der Passagierzahlen beobachtet. Laut Berichten hat die Airlinebranche mit Herausforderungen zu kämpfen, darunter die Erhöhung der Luftverkehrssteuer, welche sich seit der Pandemie mehr als verdoppelt hat. Ryanair beispielsweise kündigte den Rückzug an verschiedenen deutschen Flughäfen an, was zu einem Verlust von 20.000 Passagieren am Flughafen Leipzig führen könnte. Diese Entwicklungen zeigen das Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Rentabilität und den gesteigerten Kosten im Luftverkehr, wie auf tagesschau.de berichtet wird.