Offenbach

Demenz bei Haustieren: So erkennen und helfen Sie Ihrem Tier!

Der 15-jährige Mops Olli ist oft verwirrt und orientierungslos, ein Zustand, der auf eine zunehmende Demenz hinweist, die bei älteren Hunden und Katzen sehr häufig vorkommt. Mediziner Holger Volk weist darauf hin, dass etwa 33% der Hunde im Alter von 12 bis 13 Jahren Symptome von Demenz zeigen; bei Hunden im Alter von 15 bis 16 Jahren sind es bereits 66%. Auch Katzen sind betroffen: Rund 50% der 16-jährigen Katzen leidet an einer Form der Demenz, die als „felines Syndrom“ bekannt ist. Frühzeitige Interventionen sind entscheidend, da die Symptome oft schleichend und schwer zu erkennen sind.

Demenz bei Haustieren kann durch verschiedene Faktoren wie Veränderungen im Gehirn-Stoffwechsel, Entzündungen und Eiweißablagerungen ausgelöst werden. Zu den häufigsten Symptomen zählen Verwirrung, Schlafprobleme, Verhaltensänderungen und Schmerzen. Wichtige Maßnahmen zur Prävention sind eine zuckerarme Ernährung, regelmäßige Bewegung und mentale Stimulation. Bei der Diagnosestellung spielt spezielles Futter eine Rolle. Symptome bei Katzen können sich unter anderem durch ängstliches Verhalten äußern, sie zeigen weniger Aktivität, miauen häufig und finden das Katzenklo nicht mehr.

Wachsendes Bewusstsein für Demenz bei Tieren

Ollis Halterin, Ute Hausmann, bemüht sich um seinen Komfort, indem sie seine Hinterbeine massiert und regelmäßig mit ihm spazieren geht. Olli hat sich in seinem Verhalten verändert; er wirkt langsamer und unsicher, zeigt jedoch weiterhin Interesse an seiner Umgebung. Diese Veränderungen sind nicht isoliert, vielmehr wächst das Bewusstsein unter Tierhaltern und Tiermedizinern für das Thema Demenz bei älteren Tieren. Dennoch liegt der Fokus der tiermedizinischen Forschung oft auf Begleiterkrankungen, während die Demenz selbst weniger Beachtung findet.

Zusätzlich zu den spezifischen Symptomen von Olli können auch andere Hunde und Katzen mit Kognitivem Dysfunktionssyndrom (CDS) ähnliche Anzeichen zeigen, das vergleichbar mit menschlichem Alzheimer ist. Die Erkrankung tritt üblicherweise bei Hunden ab etwa 9 Jahren und bei Katzen ab ca. 15 Jahren auf. Anzeichen für CDS umfassen veränderte Interaktionen mit Menschen und Artgenossen, einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus sowie Orientierungslosigkeit in vertrauter Umgebung. Diagnosen basieren auf einer detaillierten Anamnese und dem Ausschluss anderer Erkrankungen.

Symptome wie Unsauberkeit, gesteigerter Appetit und Rastlosigkeit sind ebenfalls charakteristisch für das Krankheitsbild. Demente Tiere benötigen in ihrer täglichen Umgebung klare Strukturen und eine ruhige Atmosphäre. Geduld und Einfühlungsvermögen sind entscheidend im Umgang mit betroffenen Tieren, um ihre Lebensqualität zu erhalten und ihnen die nötige Unterstützung zu bieten.

Während CDS eine fortschreitende degenerative Erkrankung des Gehirns darstellt, die oft durch Ablagerungen (Plaques) verursacht wird, gewinnt das Thema aufgrund der steigenden Lebenserwartung von Haustieren an Bedeutung. Effektive Behandlungsmöglichkeiten können tiermedizinische Betreuung, Medikamente zur Symptomlinderung sowie gezielte Anpassungen in der Ernährung umfassen. Weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema finden Sie in den Artikeln von Nordkurier und Zentrum Kleintiermedizin.