Rheingau-Taunus-Kreis

Blutige Karfreitagsrituale: Glaubensschöner oder Wahnsinn?

Am Karfreitag, traditionell ein wichtiger Tag im christlichen Kalender, haben sich auf den Philippinen wieder zahlreiche Gläubige an blutigen Ritualen beteiligt, die die Kreuzigung Christi nachstellen. Rund um das Fest fanden in verschiedenen Orten des Landes umfangreiche Prozessionen statt, während sich viele Katholiken in Kirchen versammelten. Die katholische Kirche in der Region warnt zwar vor solchen extremen Praktiken, unternimmt jedoch wenig, um diese Traditionen zu stoppen.

Besonders in San Pedro Cutud, einer Stadt in der Provinz Pampanga, fanden die intensivsten Rituale statt. Dort nagelten sich Dutzende Menschen, darunter auch Joselito Capili, 60 Jahre alt, an Holzkreuze. Capili ließ sich bereits zum 20. Mal ans Kreuz nageln und trug ein 27 Kilogramm schweres Holzkreuz fast zwei Kilometer zu einem Hügel, wo die Kreuzigungen stattfanden. Ein weiterer prominenter Teilnehmer, Ruben Enaje, 64 Jahre alt, übernahm zum 36. Mal die Hauptrolle in dem Ritual.

Tradition und Glauben

Die Verzierung dieser Verhalten ist, dass sie das Leiden und den Tod Christi ehrfurchtsvoll nachempfinden sollen. Zudem sind einige Gläubige bereit, sich mit Peitschen auf den Rücken zu schlagen, bis sie blutig sind. Trotz der drückenden Temperaturen und der Herausforderungen trafen sich in den letzten Tagen Tausende von Schaulustigen, um diesen Ausdruck des Glaubens zu beobachten.

Die Philippinen sind mit über 90 Millionen Katholiken das drittgrößte katholische Land der Welt, nach Brasilien und Mexiko. Das Osterfest wird hier als das wichtigste religiöse Fest gefeiert.