
Die Gewerkschaft Verdi hat für Freitag in Hessen umfassende Streiks im öffentlichen Dienst angekündigt. Betroffen sind insbesondere das Personal in Kitas und sozialen Einrichtungen. Wie hessenschau.de berichtet, wird bereits am Donnerstag in kommunalen Krankenhäusern und Pflegeheimen gestreikt. Die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes wurden aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.
Die Streiks betreffen zahlreiche Städte und Gemeinden in Hessen, darunter Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, Wiesbaden, Osthessen, Mittelhessen und Nordhessen. In Frankfurt sind unter anderem Kitas sowie Jugend- und Sozialämter betroffen. In Darmstadt und Südhessen legen Beschäftigte des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes ihre Arbeit nieder. In Wiesbaden sind sowohl Kitas als auch tarifbeschäftigte Sozialarbeiter betroffen. In Osthessen sind die Kitas und die Sozial- und Erziehungsbereiche der Landkreise betroffen. In Nordhessen müssen verschiedene Kliniken und Lebenshilfen mit den Auswirkungen rechnen. Für Freitag sind zudem Demonstrationen und Kundgebungen in Offenbach, Darmstadt, Wiesbaden, Marburg und Kassel geplant. Der Streik fällt auf den Equal Pay Day sowie den internationalen Frauentag.
Tarifforderungen und Hintergründe
Verdi fordert eine Tariferhöhung von 8 Prozent sowie eine monatliche Mindesterhöhung von 350 Euro. Ebenfalls gefordert sind höhere Zuschläge und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro. Zudem soll ein „Meine-Zeit-Konto“ eingerichtet werden. Die nächste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern ist vom 14. bis 16. März in Potsdam geplant, wobei die Arbeitgeber die Forderungen bereits als nicht finanzierbar zurückgewiesen haben.
Durch die angekündigten Streiks wird ein bundesweiter Streiktag am 7. März in Einrichtungen der sozialen Arbeit, Erziehung, Pflege und Gesundheit verstärkt. Dieser Tag fällt ebenfalls auf den Equal Pay Day und den Frauentag. Laut verdi.de liegt der Gender-Pay-Gap in Deutschland im Jahr 2024 bei 16 Prozent. Christine Behle, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, betont die Notwendigkeit für Veränderungen, da viele Beschäftigte unter einer Doppelt- und Dreifachbelastung durch Arbeit, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen leiden. Der Mangel an Personal im öffentlichen Dienst beeinträchtigt vor allem die sozialen und pflegenden Berufe.