Vogelsbergkreis

Zukunft der Bundeswehr im Fokus: Junge Union diskutiert Dienstpflicht!

Im Vogelsbergkreis fand eine Diskussionsrunde der Jungen Union über die Wiedereinführung der Wehrpflicht sowie eine allgemeine Dienstpflicht für Männer und Frauen statt. An der Veranstaltung nahmen unter anderem der CDU-Kandidat Frederik Bouffier, der ehemalige Wehrdienstleistende Arnim Ortmann und der Rettungsingenieur Mathis Kruse teil. Auslöser für die Debatte ist der Ukraine-Konflikt, der die Aufgaben der Bundeswehr beeinflusst.

Frederik Bouffier befürwortete die Dienstpflicht, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die personellen Kapazitäten der Bundeswehr aufzustocken. Kritiker wiesen jedoch darauf hin, dass die Bundeswehr nicht auf eine Vielzahl neuer Rekruten vorbereitet sei. JU-Kreisvorsitzender Joshua Östreich verdeutlichte, dass derzeit nur eine Abfrage von Interessierten für den Dienst in der Bundeswehr stattfindet. Weitere Punkte in der Diskussion umfassten die Notwendigkeit von mehr Personal sowie Investitionen in Waffen und Ausrüstung.

Erfahrungsberichte und Herausforderungen

Bouffier teilte persönliche Erfahrungen aus der Zeit nach der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011. Arnim Ortmann berichtete von seinem Wehrdienst während des Kalten Krieges und dessen Einfluss auf seine persönliche Entwicklung, während Mathis Kruse die Relevanz seines Wehrdienstes für seine berufliche Laufbahn und ehrenamtlichen Tätigkeiten hervorhob. Die Diskussion brachte auch die Herausforderungen einer allgemeinen Dienstpflicht zur Sprache, insbesondere die aktuelle Unvorbereitetheit der Bundeswehr auf neue Rekruten

Einigkeit herrschte darüber, dass ein Wehrdienst für junge Männer und Frauen in Form eines „Gesellschaftsjahres“ erforderlich ist. Diese sowie weitere Details zur Ausgestaltung der Dienstpflicht sollen in der kommenden Wahlperiode intensiver besprochen werden.

Parallel zu diesen Diskussionen plant Verteidigungsminister Boris Pistorius die Einführung eines neuen Wehrpflichtmodells für die Bundeswehr. Dies geht aus Informationen hervor, die Pistorius dem Verteidigungsausschuss des Bundestags vorgestellt hat. Der Plan sieht die Wiederherstellung der Erfassung von Wehrfähigen vor, die vor 13 Jahren ausgesetzt wurde. Der Vorschlag könnte als erster Schritt zur Wiedereinführung einer neuen Wehrpflicht dienen.

Pistorius plant, dass junge Männer verpflichtet werden sollen, einen Fragebogen zur Bereitschaft und Fähigkeit zum Dienst auszufüllen. Nach der Erfassung könnte eine Musterung zur Auswahl der Rekruten vorgenommen werden, wobei er davon ausgeht, dass jährlich 5.000 zusätzliche Soldaten zur Verfügung stehen. Aktuell werden jährlich etwa 400.000 junge Männer 18 Jahre alt und erhalten einen Fragebogen, wobei ein Viertel dieser Gruppe Interesse am Wehrdienst zeigen könnte.

Die Musterung der zurückgesandten Fragebögen soll die Grundlage zur Auswahl der Dienstleistenden bilden. Ausgewählte Männer könnten sechs Monate Grundwehrdienst leisten, mit der Möglichkeit auf eine Verlängerung um bis zu 17 Monate. Für Frauen wäre die Beantwortung des Fragebogens nicht verpflichtend, da eine Dienstpflicht für sie eine Grundgesetzänderung erfordern würde. Der Personalbedarf der Bundeswehr liegt weit über der Zielgröße von 203.300 Soldaten, und die Debatte um die Wehrpflicht wird durch die angespannte Personallage in der Bundeswehr angeheizt.

In diesem Zusammenhang äußerte der Bundeswehrverband den Bedarf nach entschlossenen Schritten zur Wiedereinführung eines Wehrdienstes. Innerhalb der Ampelkoalition gibt es jedoch Widerstand gegen eine verpflichtende Dienstpflicht, insbesondere von der SPD. Der SPD-Chef Lars Klingbeil sowie andere Parteivorsitzende plädierten für Freiwilligkeit bei der Rekrutierung. FDP-Politiker Marcus Faber zeigte sich zwar offen für die Vorschläge von Pistorius, forderte jedoch ebenfalls die Beibehaltung der Freiwilligkeit. Details zu diesen Entwicklungen wurden von [oberhessen-live.de](https://www.oberhessen-live.de/2025/02/08/diskussion-bei-der-jungen-union-ueber-wehrdienst-und-allgemeine-dienstpflicht/) sowie [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/wehrpflicht-debatte-100.html) bereitgestellt.