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In Bad Nauheim steht die Suche nach einem Investor für den Neubau eines Eisstadions im Fokus. Bürgermeister Klaus Kreß betont die zentrale Bedeutung des Eisstadions für das Stadtbild, die Tradition und die Wirtschaft der Stadt. Das bestehende Colonel-Knight-Stadion ist stark erneuerungsbedürftig, was die Dringlichkeit des Projekts unterstreicht. Der EC Bad Nauheim plant, ein neues Eisstadion zu errichten, nachdem die Stadtverordnetenversammlung bereits 2022 beschlossen hatte, einen Bebauungsplan aufzustellen. Angesichts eines Haushaltsdefizits von 10,16 Millionen Euro für 2025 sieht Kreß die Notwendigkeit, private Investoren zu gewinnen, da die Stadt den Investitionsaufwand nicht allein bewältigen kann. Die Stadt unterstützte den EC Bad Nauheim bereits mit jährlich 900.000 Euro zur Deckung der Betriebskosten und Kreß erwartet keine Kürzungen dieses Zuschusses trotz der aktuellen finanziellen Lage.
Die Bedeutung des Eissports wird nicht nur von Kreß, sondern auch von Landrat Jan Weckler (CDU) erkannt. Weckler äußerte die Überzeugung, dass der Wetteraukreis, wo die Stadt liegt, in der Lage ist, oder zumindest unterstützen könnte, insbesondere bei Genehmigungsverfahren. Allerdings ist eine finanzielle Unterstützung des Landkreises für den Neubau derzeit aufgrund der wirtschaftlichen Situation unwahrscheinlich. Der Eissport in Bad Nauheim erfreut sich breiter politischer Zustimmung, und Kreß erhofft sich Unterstützung aus der Region, zumal viele Eishockeyfans nicht aus der Stadt stammen.
Neuer Standort und Projektplanung
Parallel zur Investorensuche hat das Stadtparlament beschlossen, das alte Eisstadion an einem anderen Standort durch einen Neubau zu ersetzen. Um die Planung voranzutreiben, wurden 50.000 Euro für die Projektplanung in den städtischen Haushalt eingestellt. Der Magistrat wurde beauftragt, geeignete Flächen für das geplante Projekt zu untersuchen. Diese Entscheidung folgte auf die Einsicht, dass eine Sanierung des alten Stadions geschätzte 8 Millionen Euro kosten würde, was eine Investition als nicht sinnvoll erscheinen lässt, so die Position der CDU.
Ein fraktionsübergreifendes Einvernehmen über das Projekt scheint gegeben, wobei auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Axel Bertrand einen Änderungsantrag einbrachte, um den EC in die Planung einzubinden. FDP-Sprecher Peter Heidt bezeichnete das Vorhaben als Leuchtturm-Projekt und hob die Chancen für Vermarktung und Tourismus hervor. Die Abstimmung über die Projektplanung fiel einstimmig aus, was den politischen Willen zur Unterstützung des Eishockeys in Bad Nauheim unterstreicht.