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Bruchenbrücken, ein Stadtteil von Friedberg, plant für das Jahr 2026 eine große Feier anlässlich seines tausendjährigen Bestehens. Obwohl die Ersterwähnung des Ortsteils umstritten ist, zeigt eine Dorfversammlung im vergangenen Jahr großes Engagement für die Jubiläumsfeierlichkeiten. Bürgermeister Kjetil Dahlhaus und der Ortsvorsteher Gunther Best haben ein Pressegespräch einberufen, um die Vorbereitungen vorzustellen und die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements zu betonen.
Die geplanten Feierlichkeiten könnten Mitte Juni 2026 stattfinden und Ideen wie eine 1000 Meter lange Mittagstafel, ein Gummi-Entenrennen sowie ein Fahrradrennen beinhalten. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Erstellung einer Ortschronik, die bis zum Sommer 2026 fertiggestellt werden soll. Bruchenbrücken jedoch verfügt nicht nur über eine lange Geschichte, sondern auch über historische Stätten, darunter zwei Mühlen, einen Kunstradverein und eine nach Erasmus Alberus benannte Kirche.
Besonderheiten des Ortes
In Bruchenbrücken steht an der Straße von Friedberg-Fauerbach eine große Linde, die möglicherweise die Dorflinde des im Jahr 1525 aufgegebenen Dorfes Görbelheim ist. Diese Linde wird auf ein Alter von 500 bis 600 Jahren geschätzt und gilt als einer der ältesten und größten Linden in Hessen sowie als ältester Baum der Wetterau. Zudem wird die Region als wichtiger Siedlungsplatz in der frühen europäischen Zivilisation angesehen, mit Funden von neolithischen Langhäusern aus der Zeit der Linienbandkeramik.
Zusätzlich wird auf die archäologischen Funde verwiesen, die in den 1980er Jahren und erneut ab 2003 im Rahmen eines Forschungsprojekts der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt ergraben wurden. Die Stätte in Bruchenbrücken umfasst Überreste aus verschiedenen Zeitperioden, unter anderem die früheste Linearbandkeramiker (von etwa 5400 bis 5250 v. Chr.) und zeigt Beweise für eine komplexe Wirtschaft, die auf Gartenbau und Viehzucht basierte.
Die Stadtarchivare und Historiker der Region sind derzeit aktiv dabei, die genauen Daten zur Ersterwähnung zu klären. Schenkungen an das Kloster Neuenburg wurden auf den Zeitraum zwischen 1030 und 1039 datiert, was möglicherweise für künftige Feierlichkeiten im Jahr 2039 relevant sein könnte, wenn dies als offizielles Gründungsdatum angenommen wird.