
Erni Stock-Hampel, eine weit geschätzte Pfarrerin und Seelsorgerin, hat beschlossen, in den Ruhestand zu gehen. Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung hat sie zahlreiche Menschen begleitet, und das nicht nur aus einem religiösen Kontext heraus. Der Hauptstandort ihrer Tätigkeiten war das Mathildenhospital in Büdingen, wo sie sowohl Patienten als auch deren Angehörige und Mitarbeitende seelsorglich unterstützt hat.
In ihrer Arbeit schuf Stock-Hampel einen geschützten Raum für Gespräche, häufig direkt am Bett der Patienten. Ihre Wurzeln liegen im kleinen Ort Altenschlirf, wo sie auf dem elterlichen Bauernhof aufwuchs. Nach ihrem Theologie-Examen im Jahr 1984 erhielt sie ein Stipendium des Weltkirchenrates, was sie nach Berkeley, Kalifornien, führte, wo sie sich intensiv mit feministischer Theologie auseinandersetzte. Darüber hinaus absolvierte sie eine Ausbildung in klinischer Seelsorge (CPE) in einem Traumazentrum in Pennsylvania.
Berufung und Empathie
Für Erni Stock-Hampel ist ihre seelsorgerische Arbeit eine Berufung, die über bloße Worte hinausgeht und echte Empathie erfordert. Neben der Seelsorge gestaltete sie auch Andachten, Gottesdienste und weitere christliche Aktionen in Krankenhäusern. Über 20 Jahre lang begleitete sie Menschen in ihren letzten Lebensphasen in der Hospizarbeit und traf häufig auf nicht kirchlich aktive Menschen im Krankenhaus. Der Umgang mit Sterben und die damit verbundenen existenziellen Fragen nach dem Lebenssinn prägten ihre Arbeit nachhaltig.
Ein symbolisches Element ihrer Tätigkeit ist eine Statue der heiligen Brigida von Kildare. Zusätzlich zu ihrer Rolle als Seelsorgerin ist Stock-Hampel auch Supervisorin, integrative Therapeutin, Heilpraktikerin und geistliche Begleiterin. Ihre einfühlsame Art und Professionalität machten sie zu einer bedeutenden Stütze für viele Menschen.
Obwohl sie nun einen neuen Lebensabschnitt beginnt, bleibt sie weiterhin eng mit ihrer seelsorgerischen Arbeit verbunden. Ihre vielseitige Erfahrung soll dazu beitragen, auch nach ihrem Ruhestand, die Menschen in der Hospizarbeit zu unterstützen, wie es auch in der Hospiz- und Palliativseelsorge im Zentrum für Seelsorge und Beratung angestrebt wird, wo Berufliche und Ehrenamtliche in der Hospizarbeit ebenfalls geschult und gestärkt werden.
Die Hospizarbeit erfordert besondere Eigenschaften wie Empathie, Toleranz und Achtsamkeit, um sterbende Menschen einfühlsam begleiten zu können. Der bewusste Umgang mit den eigenen Grenzen ist hierbei von großer Bedeutung. Methoden zur Stärkung derjenigen, die in der Hospizarbeit tätig sind, beinhalten Reflexion, Austausch und die Wiederentdeckung der Spiritualität als Kraftquelle, was auch die Vision der Hospiz- und Palliativseelsorge widerspiegelt, wie [Zentrum Seelsorge](https://www.zentrum-seelsorge.de/arbeitsfelder/hospiz-palliativ-seelsorge) berichtet.