Wiesbaden

Wiesbaden wählt: Mende gegen von Debschitz – Wer wird Oberbürgermeister?

In Wiesbaden findet eine Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters statt, bei der der Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) gegen den parteilosen Herausforderer Thilo von Debschitz antreten wird. Die Wahl wird von rund 200.000 wahlberechtigten Bürgern entschieden, die am kommenden Sonntag ihre Stimmen abgeben können. Mende, der seit dem 2. Juli 2019 im Amt ist, strebt eine zweite Amtszeit an, um laufende Projekte wie den neuen Flächennutzungsplan und die Sanierung des Walhalla-Theaters abzuschließen, ebenso wie die Entwicklung des Stadtteils Ostfeld.

Mende hat sich für die Schaffung von Wohnraum für 10.000 Menschen im Ostfeld eingesetzt und investierte 470 Millionen Euro in Schulen. Er betrachtet sich als überparteilich und hebt seine Erfolge im Wohnungsbau hervor, der seit 2021 1.400 neue Wohnungen pro Jahr umfasst. Der Herausforderer von Debschitz kritisiert Mende hingegen für eine als unzureichend empfundene Wirtschaftsförderung und den Mangel an Gewerbeflächen.

Kandidaten und ihre Positionen

Ein zentrales Thema für von Debschitz ist der Verkehr. Er verspricht einen praxisorientierten Ansatz und plant, den Aufsichtsratsvorsitz von ESWE Verkehr zu übernehmen. Zudem hat er vor, Strukturen in der Verwaltung zu ändern und zwei neue Dezernate für Planen und Bauen sowie für Digitalisierung einzurichten. Obwohl von Debschitz keine politische Erfahrung vorweisen kann, sieht er dies als Vorteil und möchte ein kreatives Team um sich versammeln.

Im ersten Wahlgang lag Mende mit einem Vorsprung von sieben Prozentpunkten vorn. Unterstützt wird er dabei sowohl von den Linken als auch von den Grünen. Beide Kandidaten stehen vor der Herausforderung, ihre Wähler zu mobilisieren, um eine hohe Beteiligung an der Stichwahl zu erreichen. Die Wahlbeteiligung hatte in der ersten Runde mit nur etwa 43,3% einen Rückgang im Vergleich zu vorherigen Wahlen erfahren, wo sie 2019 noch bei 53,5% lag, wie [Wiesbaden.de](https://www.wiesbaden.de/rathaus/stadtpolitik/ob-wahl) berichtete.

Mende hatte im ersten Wahlgang 37% der Stimmen erhalten, was einen Anstieg von 10 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019 darstellt. Im Gegensatz dazu erreichte Gesine Bonnet von den Grünen nur 14,6%, deutlich weniger als die 23,4% im Jahr 2019. Deutlich ist auch der Anteil der Briefwähler, bei dem von Debschitz 32,7% der Stimmen und Mende 35,9% erhielt. Fast die Hälfte der Stimmen (48,1%) wurde per Briefwahl abgegeben, wie [hessenschau.de](https://www.hessenschau.de/politik/ob-stichwahl-in-wiesbaden-zwischen-amtsinhaber-mende-und-quereinsteiger-von-debschitz-v2,ob-wahl-wiesbaden-114.html) feststellte.