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Die Initiative für Demokratie und Vielfalt Knittlingen organisierte eine öffentliche Gesprächsrunde zur bevorstehenden Bundestagswahl, zu der lokale Vertreter der Parteien eingeladen wurden. Die Alternative für Deutschland (AfD) wurde jedoch von der Veranstaltung ausgeschlossen, was auf Gegenwind aus der Region stieß. Regionalen Vertretern und Bürgern zufolge wurde der Ausschluss der AfD nicht gut aufgenommen. Etwa 70 Interessierte nahmen an der Debatte teil, die von lebhaften Diskussionen geprägt war.
Dieser Vorfall spiegelt die aktuelle kontroverse Lage wider, in der die AfD eine zentrale Rolle spielt. Wie Deutschlandfunk berichtet, führt Alice Weidel die AfD als Kanzlerkandidatin in den Bundestagswahlkampf 2025 an. Sie wurde im Dezember 2024 offiziell nominiert und hat eine klare Agenda, die zahlreiche umstrittene Themen umfasst.
AfD im Bundestagswahlkampf 2025
Weidel und die AfD haben einen Wahlprogramm-Entwurf vorgestellt, der bereits beim Bundesparteitag in Riesa verschärft wurde. Unter anderem wird der zentrale, umstrittene Begriff „Remigration“ ins Programm aufgenommen, was eine umfassende Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund bedeutet. Zudem plant die AfD, Sozialleistungen für Asylbewerber in Sachleistungen umzuwandeln und die Leistungen für Ausreisepflichtige zu senken. Geflüchtete sollen an den Grenzen in Gewahrsamszentren gestoppt werden.
Darüber hinaus fordert die AfD, dass Jugendlichen ab 12 Jahren strafmündig sind und Ausländern mit strafrechtlichen Verurteilungen das Aufenthaltsrecht entzogen wird. Die Partei hat auch das Ziel, den Austritt Deutschlands aus der EU und dem Euro-System zu erreichen und plant eine Volksabstimmung über den sogenannten „Dexit“. Die NATO-Mitgliedschaft soll vorübergehend beibehalten werden, bis ein europäisches Militärbündnis besteht.
Im Bereich der Energiepolitik plant die AfD, die Nord-Stream-Gasleitungen wieder instand zu setzen und die Laufzeit von Kohlekraftwerken zu verlängern, während CO2-Abgaben auf fossile Brennstoffe gestrichen werden sollen. Auch die Kernkraft soll eine Rolle in der zukünftigen Energieversorung spielen.
Die AfD versteht sich als vehemente Kritikerin des aktuellen Klimawandels und sieht den menschlichen Einfluss als „wissenschaftlich ungeklärt“. In sozialpolitischen Fragen bekennt sich die AfD zu einem konservativen Familienbild, spricht sich gegen „Trans-Gender-Hype“ und „Frühsexualisierung“ aus und fordert eine drastische Einschränkung von Abtreibungsmöglichkeiten.
In den aktuellen politischen Umfragen hat die AfD stark zugelegt und zählt mittlerweile zu den stärksten Kräften im Bundestag. Dennoch haben alle im Bundestag vertretenen Parteien eine Koalition mit der AfD kategorisch ausgeschlossen. Ohne eine absolute Mehrheit kann die AfD nicht regieren, wird jedoch versuchen, die CDU zur Kooperation zu bewegen.