
In Nürnberg kam es am Montagabend zu heftigen Protesten gegen die rechtsextreme Gruppierung „Team Menschenrechte“. Rund 90 Mitglieder dieser Organisation wollten einen Marsch abhalten, wurden jedoch von mehreren hundert Gegendemonstranten blockiert. Die Polizei war im Großeinsatz und sah sich gezwungen, mehrfach einzugreifen, um die Situation zu kontrollieren.
Die Versammlung der rechtsextremen Gruppe begann um 18:30 Uhr am Hallplatz, während der Aufzug etwa 30 Minuten später über die Königstraße startete. Die Polizei hatte im Vorfeld drei Gegenproteste koordiniert: Die größte Versammlung unter dem Motto „Nürnberg nazifrei“ versammelte etwa 400 Teilnehmer. Darüber hinaus waren 200 Menschen bei der „Mahnwache gegen die Montagsdemo“ und ca. 150 Personen bei „Musiker*innen gegen Nazis“ am Richard-Wagner-Platz.
Eskalation und polizeiliche Maßnahmen
Die Situation eskalierte, als Gegendemonstranten die Aufzugstrecke in der Färberstraße blockierten. Eine Sitzblockade von mehreren Dutzend Personen entstand am Frauentorgraben, und etwa 50 Gegendemonstranten setzten sich mit Leihfahrrädern als Barrieren auf die Straße am Königstor. Die Polizei entschloss sich daraufhin, die Wegstrecke des rechtsextremen Aufzugs zu beschränken und ihn über eine Alternativroute zurück zum Hallplatz zu leiten.
Gegendemonstranten zündeten mehrere Rauchtöpfe, und die Polizei war gezwungen, „mehrfach unmittelbaren Zwang“ anzuwenden, um die verschiedenen Gruppen zu trennen. Der Marsch des „Teams Menschenrechte“ endete gegen 21 Uhr mit einer Abschlusskundgebung am Hallplatz, wonach sich die Gegenproteste kurz darauf auflösten. Für die Kontrolle der Situation waren mehrere Polizeieinheiten im Einsatz, darunter die Bereitschaftspolizei und die Kriminalpolizei Nürnberg.
Diese Ereignisse sind Teil eines größeren Trends von rechten Kundgebungen, die häufig Gegenproteste auslösen, wie auch ein Bericht von Spiegel Online feststellt. Solche Demonstrationen fördern den Zusammenhalt und die Mobilisierung auf der Gegenseite, was zu stetigen Auseinandersetzungen führt.