
Der IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt verzeichnete zum Jahreswechsel 2024/2025 rund 261.000 Mitglieder. Dies ist ein Rückgang um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was insbesondere auf die Altersstruktur zurückzuführen ist. Wolfsburg bleibt dabei die mitgliederstärkste Geschäftsstelle in Deutschland, mit knapp unter 90.000 Mitgliedern. In Sachsen-Anhalt sind 29.300 Mitglieder organisiert, während in Niedersachsen etwa 231.700 Mitglieder zur IG Metall zählen.
Die IG Metall bleibt mit insgesamt 2,1 Millionen Mitgliedern die stärkste Gewerkschaft in Deutschland. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen konnten bedeutende Tarifabschlüsse, insbesondere in der Metall- und Elektroindustrie, erzielt werden. Im Spätherbst vergangenen Jahres gingen hunderttausende Beschäftigte auf die Straße, um bessere Entgelte einzufordern. Ein kritischer Punkt waren Diskussionen über den Haustarifvertrag bei Volkswagen, doch es wurden Lösungen gefunden, um einen Kahlschlag zu verhindern.
Wichtige Leistungen und Herausforderungen
Im Jahr 2024 konnte der Bezirk über 11.500 Neuaufnahmen verzeichnen, wobei besonders bei den Angestellten ein Anstieg von fast 5 Prozent zu beobachten war. Der Bezirksleiter Thorsten Gröger bezeichnete die aktuelle Wirtschaftslage als einen „Industrie-Tsunami“, der durch steigende Insolvenzen und Kurzarbeit geprägt ist. Arbeitgeber suchen zunehmend Rendite im Ausland, was den Druck auf die Beschäftigten verstärkt.
Für das Jahr 2025 hat die IG Metall Forderungen nach wettbewerbsfähigen Energiepreisen sowie Investitionen in die Infrastruktur aufgestellt. Gröger kritisierte zudem den Zustand von Schulen, Brücken und ländlichen Netzen und forderte politische Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Es wurde angekündigt, die kommende Regierung genau zu beobachten und gegebenenfalls den Kurs zu korrigieren.
Zusätzlich wurde auf Veränderungen in den Tarifverhandlungen hingewiesen. So können Beschäftigte seit 2018 zwischen tariflichem Zusatzgeld und bis zu 8 zusätzlichen freien Tagen wählen, was die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte mit besonderen Anforderungen verbessert. Bildungseinrichtungen und die Infrastruktur stellen weiterhin Herausforderungen dar, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen.
Die Frist zur Beantragung der freien T-ZUG-Tage für 2025 wurde bis zum 31. Januar 2025 verlängert, was den Beschäftigten zusätzliche Flexibilität bieten soll. Ab 2026 wird das tarifliche Zusatzgeld B von 18,5 Prozent auf 26,5 Prozent des Eckentgelts erhöht, wobei darauf geachtet werden muss, dass insbesondere Beschäftigte in schwierigen wirtschaftlichen Lagen dies berücksichtigen können.
Für weitere Informationen zu den Tarifverhandlungen und Entwicklungen, die die Beschäftigten betreffen, können die Artikel auf IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und IG Metall eingesehen werden.