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Jugendliche in Bautzen demonstrieren lautstark gegen Rechtsruck

Am Samstagnachmittag war der Bahnhof Bautzen Schauplatz einer Demonstration, die von überwiegend Jugendlichen organisiert wurde. Diese Veranstaltung richtete sich gegen den erstarkenden Rechtsruck in der Region. Wie Sächsische.de berichtete, versammelten sich kurz nach 14 Uhr rund 100 Teilnehmer auf dem Platz vor dem Bahnhof, wo Regenbogenfahnen und Plakate sichtbar waren. Besonders auffällig war ein Banner mit der Aufschrift „Hand in Hand gegen Rassismus“. Der 16-jährige Organisator der Demonstration gehört zum neu gegründeten Bündnis „Kein Stück weiter“.

Die Demonstration erhielt Unterstützung von den Gruppen „Klare Kante“ aus Görlitz und „Zittau ist bunt“. Samara Schrenk, eine Kommunalpolitikerin der Linken und Vorsitzende von „Klare Kante“, sprach während des Events und berichtete von einem gewalttätigen Angriff auf sie und andere durch rechte Vermummte in Görlitz. In ihrer Ansprache äußerte Schrenk, dass die rechte Szene immer lauter werde und hob die Notwendigkeit hervor, sich gegen Hass und Spaltung zu positionieren.

Gegendemonstration der rechten Szene

Parallel zu der antifaschistischen Demo fand eine rechtsextreme Demonstration statt, die über die Friedensbrücke zog und von der Polizei überwacht wurde. Teilnehmer dieser Demo, die auf dem Kornmarkt begann, trugen schwarze Kleidung und Reichsflaggen. Sie forderten „Remigration“ und riefen „Festung Europa – Macht die Grenzen dicht“. Die Polizei musste den rechtsextremen Demozug mehrfach stoppen, da es zu Verstößen gegen die Auflagen zur Vermummung kam. Nach etwa 20 Minuten wurde die Veranstaltung aufgelöst, wobei rund 80 der rechten Demonstranten nach Löbau weiterzogen.

Die Polizei bezeichnete den Demotag in Bautzen als ruhig, meldete jedoch eine Festnahme wegen des Zeigens des Hitlergrußes sowie mehrere Verstöße gegen das Versammlungsgesetz. Um die Innenstadt und kritische Punkte abzusichern, blieb die Polizei in Bautzen präsent. Die Teilnehmer der antifaschistischen Demo berichteten von einem ausgeprägten Gefühl der Unsicherheit in der Stadt aufgrund der Präsenz und Aggressivität der rechten Szene, wie auch Tagesschau dokumentierte.