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Kampf ums Überleben: Bad Neustadt verliert letzten Supermarkt!

In Bad Neustadt an der Saale schließt in wenigen Monaten der letzte Supermarkt der Altstadt, die „Nah & Gut“-Filiale in der Spörleinstraße. Die CSU-Stadtratsfraktion hat Bedenken zur „Grundversorgung“ der Bevölkerung geäußert, da die Schließung des Supermarktes spätestens Ende September erfolgen soll. Eine Sprecherin von Edeka erklärte, dass der Markt wirtschaftlich nicht länger darstellbar sei. Martin Schlembach, der das Geschäft seit 2000 übernommen hat, steht vor der Herausforderung, Lösungen für die 13 Mitarbeitenden innerhalb der Edeka-Gruppe zu finden.

Bürger fordern weiterhin eine Nahversorgung in der Innenstadt. CSU-Stadtrat Bastian Steinbach hat einen Antrag zur baldigen Behandlung des Themas im Stadtrat eingereicht. Besonders betont werden die Bedürfnisse älterer Menschen, Familien mit kleinen Kindern und Personen mit eingeschränkter Mobilität. Die CSU-Fraktion schlägt die Einrichtung eines „Hybrid-Ladens“ vor, der Elemente eines Tante-Emma-Ladens mit modernen Komponenten kombiniert. Der geplante Hybrid-Laden soll als 24-Stunden-Laden mit Selbstbedienungskasse konzipiert werden. Ähnliche Läden existieren bereits in mehreren unterfränkischen Orten.

Ideen zur Verbesserung der Nahversorgung

Steinbach erwähnt auch die Idee einer kleinen Markthalle für Direktvermarkter aus der Region. Diese könnte eine Mischung aus regionalen Produkten, saisonalen Spezialitäten sowie Metzgerei- und Bäckerei-Produkten bieten. Der Erhalt und die Förderung eines Angebots zur täglichen Versorgung sind zentrale Anliegen der Stadtentwicklung, wie inFranken.de berichtete.

Diese Entwicklungen zeigen sich im Kontext des steigenden Ladensterbens, das besonders ländliche Regionen in Bayern betrifft. Laut interaktiv.br.de gibt es in bayerischen Landkreisen seit 2005 642 Geschäfte weniger. Über 500 bayerische Gemeinden haben keine Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel, darunter 157 Gemeinden ohne Geschäfte des Lebensmittelhandwerks wie Bäckereien und Metzgereien. Am stärksten betroffen sind Landkreise wie Donau-Ries und Ansbach, die zahlreiche unversorgte Gemeinden aufweisen.