DeutschlandGießenPolitik

Klimakrise und Artensterben: Politiker im Dialog in Hungen!

In Hungen fand eine von lokalen Naturschutzgruppen organisierte Podiumsdiskussion statt, die sich mit den drängenden Themen Verlust der Artenvielfalt und der Klimakrise beschäftigte. Anwesend waren Spitzenkandidaten der sechs im Bundestag vertretenen Parteien, die ihre Positionen zu diesen Herausforderungen darlegten. Die Wähler im Wahlkreis Gießen/Alsfeld sind am 23. Februar aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Unter der Moderation von Dr. Markus Dietz, dem Geschäftsführer des Instituts für Tierökologie und Naturbildung, diskutierten unter anderem Desiree Becker von Die Linke, Michel Zörb von den Grünen, Robin Jünger von der AfD, Maximilian Ziegler von der SPD und Klaus Doll von der FDP. Die CDU hatte keinen Vertreter entsandt. Becker hob hervor, dass die Corona-Krise das Artensterben und den Klimawandel in den Hintergrund gedrängt habe und forderte einen sozial-ökologischen Umbau. Zörb hingegen machte auf die negativen Auswirkungen unterschiedlicher Regierungsführungen auf den Umweltschutz aufmerksam und verwies auf die Rücknahmen von Initiativen in Hessen.

Kritische Punkte in der Diskussion

In der Diskussion äußerte Ziegler die Meinung, dass die Politik die Akzeptanz der Bürger benötigt und räumte unzureichende Investitionen ein. Doll betonte die Wichtigkeit der Finanzierbarkeit von Maßnahmen und wies auf den Einfluss von Flugreisen auf die CO2-Belastung hin. Jünger warnte vor einer übermäßigen Panikmache bezüglich des Klimawandels und betonte die individuelle Verantwortung. Doll wies darauf hin, dass das Artensterben ein komplexes Problem darstellt, das neben Insektiziden auch durch das Fehlen von Misthaufen verursacht wird.

Die Diskussion nahm auch Bezug auf die Krefeldstudie, die einen dramatischen Rückgang von Insekten in Schutzgebieten aufzeigt. Zörb forderte ein vernetztes Denken im Naturschutz, während Becker die Notwendigkeit betonte, in Zukunft zu investieren und die Schuldenbremse für Klima- und Umweltschutz einzustellen. Ziegler wies auf die notwendigen Investitionen in den Auenschutz und den Waldumbau hin, die langfristige wirtschaftliche Vorteile versprechen. Jünger konnte die AfD-Position zur „Wald vor Wild“-Ideologie nicht erklären.

Die Zuschauer erhielten umfassende Einblicke in die unterschiedlichen Ansichten der Parteien zur Umweltpolitik, die in Anbetracht der bevorstehenden Wahl von zentraler Bedeutung sind.