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Im Wahlkreis Lörrach-Müllheim haben sich sechs Bundestagskandidierende zu aktuellen Themen des Klimaschutzes und der Energieversorgung geäußert. Die Badische Zeitung berichtete über die Fragen, die im Rahmen dieser Befragung behandelt wurden. Ein Fokus lag auf dem Ausbau von Photovoltaik, sowohl auf Dächern als auch auf Freiflächen, sowie auf Windkraftprojekten in der Region. Zudem wurde die Bedeutung eines Anschlusses an ein Wasserstoff-Kernnetz thematisiert.
Die Pläne zur Entwicklung eines Wasserstoff-Leitungsnetzes wurden ebenfalls weiter konkretisiert. Laut Tagesschau plant die Bundesregierung den Bau eines Kernnetzes bis 2032. Dieses soll eine Länge von 9.700 Kilometern erreichen und wird mit Kosten von 19,8 Milliarden Euro veranschlagt, die vom Bund vorstreckt werden. Das Netzwerk wird Häfen, Industrie, Speicher und Kraftwerke verbinden, mit dem Ziel, bis 2025 den ersten Wasserstoff fließen zu lassen.
Wasserstoff als Schlüssel zur Energiewende
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellte in Berlin die Pläne für das Wasserstoff-Kernnetz vor. Etwa 60 Prozent des Netzes sollen bestehende Erdgas-Röhren nutzen können, wozu ein Beschleunigungsgesetz angekündigt wurde. Mit einer Ausspeisungskapazität von 270 Terawattstunden wird das Netz geplant, während für 2030 ein Wasserstoffbedarf von 95 bis 130 Terawattstunden erwartet wird. Deutschland plant, 30 bis 50 Prozent seines Wasserstoffbedarfs selbst zu produzieren, während der restliche Bedarf über Pipelines oder in Form von Ammoniak importiert werden soll.
Das Bundeskabinett beabsichtigt, die Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes gesetzlich zu beschließen. Obwohl die Leitungen von der Privatwirtschaft getragen werden, wird der Staat in den ersten Jahren in Vorleistung gehen, um die Wasserstoffwirtschaft zu fördern. Ein Ausgleich des Kontos ist spätestens für 2055 vorgesehen, wobei die Leitungsbetreiber bei einem Fehlbetrag zu 24 Prozent zur Kasse gebeten werden.