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Klimaschutz im Handwerk: Martin Weigle zeigt, wie’s gelingt!

Klimaschutz nimmt in Deutschland eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Zukunft ein. Dies betrifft nicht nur große Industriebetriebe, sondern auch das Handwerk. So unterstützen Handwerkskammern und Innungsverbände ihre Mitgliedsbetriebe aktiv bei der Umsetzung von Klimazielen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Handwerkskammer Ulm, die mit der Einführung der „Klima-Ampel“ Handwerksunternehmen bei Energieeinsparungen hilft. Über 20.000 Betriebe in der Region von der Ostalb bis zum Bodensee können von dieser Initiative profitieren.

Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, hebt die Notwendigkeit hervor, die Energiewende in die Praxis umzusetzen. Ein Vorreiter in diesem Bereich ist der Schreinermeister Martin Weigle. Er ermutigt andere Betriebe, sich mit der „Klima-Ampel“ auseinanderzusetzen und setzt sich aktiv für Klimaschutz ein. Weigle nutzt beispielsweise Strom aus Wasserkraft und investiert in moderne, energieeffiziente Geräte. Um Standby-Verbrauch zu vermeiden, schaltet er nach Feierabend die Stromzufuhr für seine Halle ab. Kunden legen zunehmend Wert auf eine klimafreundliche Produktion, was sich positiv auf die wirtschaftliche Lage der Betriebe auswirken kann.

Initiativen zur CO2-Reduzierung im Handwerk

Martin Weigle hat in Zusammenarbeit mit dem Landesfachverband der Schreiner ökologische und ökonomische Ziele verbunden. Schreinereien verarbeiten vor allem nachwachsende Rohstoffe und produzieren langlebige Möbel. Der erste Schritt zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes besteht darin, den Ist-Zustand exakt zu erfassen. Diesen Prozess hat Weigle mit Unterstützung von Stephan Euchner, einem Berater für Technik und Umweltschutz, durchgeführt. Ab dem 1. Januar 2025 wird sein Betrieb ausschließlich mit Strom aus Wasserkraftwerken im Alpenraum betrieben, was eine drastische Reduktion des jährlichen CO2-Ausstoßes von 53 auf 32 Tonnen zur Folge hat.

Für seine Initiative hat Weigle im Rahmen des „Schreinertags“ eine Urkunde erhalten. Erbeantragt auch Fördermittel und zinsgünstige Darlehen für den Austausch alter Maschinen und erhielt bereits positive Bescheide. Ein häufiges Problem, das auch in Handwerksbetrieben auftritt, ist der heimliche Stromverbrauch im Standby-Betrieb. Aus diesem Grund hat Weigle die gesamte Halle abends stromlos geschaltet, um den Verbrauch zu minimieren und mögliche Brandgefahren zu reduzieren.

Dieser Trend zum Klimaschutz zeigt sich auch auf breiterer Ebene in Deutschland. Das Engagement von Unternehmen für Klimaschutz und Ressourcenschonung steigt. Laut einer Bitkom-Befragung unter über 500 Unternehmen hat sich der Anteil der Firmen, die ihren CO2-Fußabdruck kompensieren, von 35 % im Jahr 2021 auf 42 % im Jahr 2023 erhöht. Verbraucher beurteilen Unternehmen zunehmend nach ihrem ökologischen Handeln, was deren gesellschaftliche Verantwortung unterstreicht.

Digitalisierte Lösungen zur Ermittlung des CO2-Ausstoßes werden immer zugänglicher. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder betont, dass ein besseres Verständnis des CO2-Ausstoßes zu effektiveren Senkungsmaßnahmen führt. Empfehlungen des Umweltbundesamtes raten dazu, unvermeidbare Emissionen durch freiwillige Kompensationszahlungen auszugleichen und dabei die Qualität der Anbieter zu beachten. Unternehmen sollten darauf achten, dass Kompensationszahlungen nicht als Greenwashing missbraucht werden und Maßnahmen zur Vermeidung von CO2-Emissionen Priorität haben.

Insgesamt bekräftigte die Analyse, dass immer mehr Unternehmen aktive Schritte unternehmen: 62 % der befragten Firmen ersetzen Dienstreisen durch Videokonferenzen, 56 % verzichten weitgehend auf Papierausdrucke und 51 % haben energieeffiziente Büro-Hardware angeschafft. Diese Entwicklungen zeigen, dass der Klimaschutz im Trend liegt und handwerkliche Betriebe wie auch größere Unternehmen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.