
Am 22. Januar 2025 wurde der neue Klimaatlas für Baden-Württemberg vorgestellt. Das baden-württembergische Umweltministerium und die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) präsentieren ein interaktives Online-Portal, das Bürgern sowie Stadtplanern zur Verfügung steht. Dieser Klimaatlas zeigt die Veränderungen des Klimas in Baden-Württemberg über die letzten Jahrzehnte und wurde mit über 700 Milliarden Datenpunkten, die von bis zu 2000 Stationen des Deutschen Wetterdienstes täglich verarbeitet wurden, erstellt.
Die Karten des Klimaatlasses bieten Informationen zu bedeutenden klimatischen Faktoren wie Tropennächte, Starkregen, Trockenperioden und Kaltluftströme der letzten sieben Jahre. Zudem gibt es einen Ausblick auf die voraussichtlichen klimatischen Entwicklungen in den kommenden Jahrzehnten. Dabei wird eine Temperatursteigerung von bis zu 1,6 Grad bis 2050 und von bis zu 4,3 Grad bis zum Zeitraum zwischen 2070 und 2100 prognostiziert. Besonders gefährdet sind laut dem Atlas der Rheingraben sowie große Städte wie Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Stuttgart hinsichtlich der Hitze. Städte in der Nähe von Bächen und Flüssen müssen mit plötzlichen Anstiegen der Wasserpegel rechnen.
Klimawandel in Deutschland
Der Klimawandel zeigt sich nicht nur in Baden-Württemberg, sondern betrifft ganz Deutschland. Harry Lehmann vom Umweltbundesamt (UBA) hebt hervor, dass die Auswirkungen des Klimawandels bereits deutlich spürbar sind. Um die Schäden in Deutschland als „Bagatellschäden“ zu klassifizieren, ist Klimaschutz erforderlich. Forscher weisen darauf hin, dass die Folgen des Klimawandels in Deutschland beeinflussbar sind. Szenarien deuten darauf hin, dass die Durchschnittstemperatur um bis zu 3,5 Grad Celsius steigen könnte, wenn nicht bis 2050 eine Treibhausgasneutralität erreicht wird.
Insbesondere in Südwestdeutschland werden die stärksten Auswirkungen der Erwärmung erwartet, was negative Folgen für den Wintertourismus nach sich ziehen könnte. Auch im Weinbau sind Veränderungen zu erwarten: Während Riesling leiden könnte, könnten Rotweinsorten besser gedeihen. Weitere Prognosen besagen, dass es an den Küstenregionen positivere Auswirkungen auf den Tourismus geben könnte, während Ostdeutschland mit weniger Niederschlägen und zunehmender Trockenheit rechnen muss, was zu Wassermangel führen kann. Auch die Waldbrandgefahr in Brandenburg wird steigen. Zusätzlich muss mit einer Zunahme von Hochwasserereignissen gerechnet werden, da warme Luft mehr Wasser speichern kann.
Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, sind Anpassungsstrategien nötig, darunter die Änderung der Fruchtfolgen in der Landwirtschaft und der Anbau hitzeresistenter Pflanzen. Auch die Energieerzeugung gilt es, umweltfreundlicher zu gestalten, wobei Wind-, Geothermie- und Biomassetechnologien hervorgehoben werden. Die Kopenhagener Klimakonferenz wird als wichtiger Schritt für die globalen Klimaschutzmaßnahmen angesehen.
Die vollständigen Berichte zu diesen Themen finden sich bei tagesschau.de und welt.de.