
Im Landkreis Haßberge fand kürzlich die Jahreshauptversammlung der Kommandanten und Kreisbrandinspektoren im Gemeindezentrum von Breitbrunn statt. Einige wichtige Themen wurden angesprochen, besonders das Engagement der 134 Feuerwehren in der Region. Kreisbrandrat Ralf Dressel hob dabei die Anzahl geplanter Einsätze der Feuerwehren für das Jahr 2024 hervor, die auf insgesamt 1517 Einsätze geschätzt wird.
Jürgen Wolf, der Abteilungsleiter für öffentliche Sicherheit, lobte das Engagement der Wehren und die Führung von Ralf Dressel. Bürgermeisterin Ruth Frank betonte die Notwendigkeit von Visionen, Zielen und Zusammenhalt im Ehrenamt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 169 Brände und 899 technische Hilfeleistungen geleistet. Diese technischen Hilfeleistungen setzen sich aus 86 Verkehrsunfällen, 100 Ölspuren und 40 Wohnungsöffnungen zusammen. Darüber hinaus wurden 163 Einsätze als Fehlalarme klassifiziert, wobei 131 davon durch automatische Brandmeldeanlagen ausgelöst wurden.
Entwicklung der Feuerwehrmitglieder
Die aktive Mitgliederzahl der Feuerwehren ist von 4844 im Jahr 2012 auf 4725 gesunken. Positiv hervorzuheben ist der Anstieg der weiblichen Mitglieder von 497 auf 625. Die „Corona-Delle“ bei aktiven Mitgliedern scheint somit überwunden. Wichtige Themen der Versammlung waren auch Veränderungen im Bayerischen Feuerwehrgesetz. Eine mögliche Novellierung sieht vor, dass die Altersgrenze für Dienstleistende auf 67 Jahre steigen könnte.
Die Änderung der Zuwendungsrichtlinien für Fahrzeuge, Gerätehäuser und Stellplätze wurde ebenfalls besprochen. Zuwendungen sollen künftig nur bei fachlicher Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit gewährt werden. Die Förderbeträge für Tragkraftspritzenfahrzeuge, mittlere Löschfahrzeuge und Löschgruppenfahrzeuge wurden erhöht. Zudem gibt es eine Steigerung der Förderung für Generalsanierungen von Feuerwehrhäusern, die jetzt von 127.000 Euro auf 168.000 Euro pro Stellplatz erhöht wird. Für Sanitärräume für weibliche Feuerwehrdienstleistende wird ein Zuschuss von 15.750 Euro bereitgestellt.
Digitalisierung und Nachwuchsarbeit
Ein Appell ging an die Bürgermeister und Kommandanten, ein Sonderprogramm für digitalen Funk in Anspruch zu nehmen, das eine Förderung von bis zu 80 Prozent bis 2026 vorsieht. Zudem wurde die Beteiligung an einem Modellversuch zur kostengünstigen Sammelbestellung von Feuerwehrfahrzeugen angesprochen. Informationen zu Ausbildung, der Feuerwehreinsatzleitung im Katastrophenfall sowie Entwicklungen in der Kinder- und Jugendfeuerwehr wurden ebenfalls erörtert. Aktuell gibt es 40 Jugendfeuerwehren mit 635 Jugendlichen, von denen 36 Prozent weiblich sind, sowie 23 Kinderfeuerwehren mit insgesamt 486 Kindern.
Für Interessierte ist in der Bekanntmachung vom 23. Dezember 2024, die neue Feuerwehr-Zuwendungsrichtlinien (FwZR) des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration, zu finden. Diese Richtlinien regeln die Förderung im abwehrenden Brandschutz und technischen Hilfsdienst und werden nur im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel gewährt, wie in den [Zuwendungsrichtlinien](https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVV_2153_I_14931) beschrieben.