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Kontroverse um Behandlung von trans Kindern: Experten warnen vor Risiken!

In der Fachwelt gibt es derzeit erhebliche Kontroversen über die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Geschlechtsinkongruenz. Die kürzlich veröffentlichte Behandlungsleitlinie hat ohne die Zustimmung der Schweizer Fachgesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie für Unruhe gesorgt. Laut der NZZ sollen die Richtlinien medizinische Standards setzen und basieren auf den Aussagen von Experten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. Der Prozess zur Veröffentlichung der Leitlinie wurde durch erhebliche Kritik von Fach- und Elternverbänden sowie der deutschen Bundesärztekammer verzögert.

Die neue Leitlinie befürwortet einen sogenannten „affirmativen“ Behandlungsansatz, der die Selbsteinschätzung der Jugendlichen akzeptiert. Es werden Behandlungen wie Pubertätsblocker, Hormone und chirurgische Eingriffe in Betracht gezogen, wobei Operationen erst ab dem vollendeten 18. Lebensjahr erlaubt sind. Psychotherapeutische Maßnahmen zur Hinterfragung der Geschlechtsidentität gelten als unethisch. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass es an wissenschaftlichen Belegen für die Wirksamkeit dieses Behandlungsansatzes mangele und warnen vor möglichen negativen Folgen, wie Unfruchtbarkeit und psychischen Belastungen.

Behandlung und deren Folgen

In der Diskussion um Pubertätsblocker, wie sie in der taz beschrieben werden, handelt es sich um Medikamente, die die Ausschüttung von Hormonen im Gehirn verhindern und seit mehreren Jahrzehnten sowohl bei früh einsetzender Pubertät als auch bei Geschlechtsinkongruenz verschrieben werden. Diese Blocker bieten Jugendlichen Zeit zur Entscheidungsfindung über ihren Körper und sind reversibel. Nach dem Absetzen der Blocker erfolgt die körperliche Entwicklung wie gewohnt.

Die Verschreibung von Pubertätsblockern erfordert die Diagnose Geschlechtsinkongruenz sowie die Zustimmung der Eltern und weitere medizinische Einwilligungen. Die Einzelfallprüfung kann sechs bis neun Monate dauern. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der Langzeitwirkungen dieser Behandlungen, und einige Länder, wie Großbritannien und Schweden, haben aufgrund der unklaren Studienlage die Verschreibung von Pubertätsblockern eingeschränkt.