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Krätze-Ausbreitung im Kreis Fulda: Alarmierende Zahlen im Winter!

Das Gesundheitsamt des Landkreises Hersfeld-Rotenburg hat einen Anstieg der Fälle von Krätze (Skabies) registriert. Auch im Landkreis Fulda zeigt sich ein ähnlicher Trend. Die Krankheit wird in Deutschland zunehmend diagnostiziert und betrifft alle Bevölkerungsschichten. Besonders häufig werden die Diagnosen im Winter festgestellt, was auf engere Kontakte und die längere Überlebenszeit der Milben auf Textilien zurückzuführen ist.

Die Skabiesmilben überleben bei 34 Grad weniger als 24 Stunden, während sie bei über 50 Grad nur wenige Minuten leben. Ansteckungen treten vermehrt in Einrichtungen mit engem Kontakt auf, wie beispielsweise in Pflegeheimen sowie Obdachlosen- und Asylunterkünften. Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Krankheit umfassen das tägliche Wechseln von Bekleidung, Bettwäsche und Handtüchern, die bei mindestens 60 Grad gewaschen werden müssen. Textilien, die nicht gewaschen werden können, sollten vier Tage luftdicht aufbewahrt werden. Teppiche und Polster sollten intensiv abgesaugt werden; bei starkem Befall kann eine Fachreinigung ratsam sein.

Ein Anstieg von Krätze-Fällen

Gemäß dem Infektionsschutzgesetz ist Skabies nur in Kitas, Schulen und Pflegeheimen meldepflichtig. Aktuell liegen beim Landratsamt keine Gesamtzahlen zu den Ansteckungen im Kreis Fulda vor. Allerdings haben die Meldungen an das Gesundheitsamt im Kreis Fulda im Jahr 2024 zugenommen, unter anderem aufgrund eines Ausbruchs in einem Pflegeheim. Der Verdacht auf eine Infektion sollte durch einen Haus- oder Hautarzt mittels Auflichtmikroskopie gesichert werden. In der Regel erfolgt die Therapie mit einer Creme, die zweimal im Zeitraum von 10 bis 14 Tagen aufgetragen wird; gegebenenfalls sind Tabletten erforderlich. Enge Kontaktpersonen sollten ebenfalls untersucht und einer Sicherheitsbehandlung unterzogen werden.

Symptome und Hautreaktionen bei Skabies

Brennen der Haut und Juckreiz zählen zu den häufigsten ersten Anzeichen von Skabies. Besonders nachts oder bei Bettwärme verstärkt sich der Juckreiz und kann sich auf nicht betroffene Hautregionen ausbreiten. Befallene Hautregionen sind typischerweise die Zwischenräume von Fingern und Fußzehen, Handgelenke, Knöchel, Achseln, Ellenbogen sowie Brustwarzen und Genitalien. Bei Säuglingen und Kleinkindern können auch Kopfhaut, Gesicht und Fußsohlen betroffen sein. Typisch für einen Milbenbefall sind feine, unregelmäßige Linien in der Haut, die Milbengänge darstellen. Hautreaktionen können unter anderem stecknadelgroße Bläschen, gerötete erhabene Knötchen oder Pusteln umfassen.

Hautstellen können sich eitrig entzünden, insbesondere durch Kratzen. Ein unbehandelter Befall führt häufig zu einem chronischen Verlauf. Außerdem kann bei Personen mit Abwehrschwäche die hoch ansteckende Form Scabies crustosa auftreten, die durch eine hohe Anzahl von Milben und ausgeprägte Krusten auf der Haut gekennzeichnet ist.