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Der Landkreis Unterallgäu ist auf einem erfolgreichen Weg zur Schuldenfreiheit. Kreiskämmerer Sebastian Seefried präsentierte die Eckpunkte des Haushaltsentwurfs im Kreisausschuss und informierte dabei über die Fortschritte des Entschuldungskonzepts, das seit 2018 verfolgt wird. Voraussichtlich wird der Landkreis bis Ende des ersten Quartals 2025 schuldenfrei sein, wie Augsburger Allgemeine berichtete.
Landrat Alex Eder hob die Bedeutung des aktuellen Erfolgs hervor, warnte jedoch gleichzeitig vor den Herausforderungen, die in Zukunft anstehen. Um geplante Großprojekte zu realisieren, sind neue Kredite erforderlich. Zu den geplanten Vorhaben gehören der Bau eines neuen Schülerheims für die Berufsschule Bad Wörishofen, die Auslagerung der Fahrzeugtechnik-Abteilung der Berufsschule Mindelheim, die Erweiterung des Gymnasiums in Türkheim sowie neue Sporthallen für das Türkheimer Gymnasium und die Berufsschule Bad Wörishofen. Auch die Erweiterung des Landratsamts in Mindelheim und der Klinikbau in Mindelheim sind Teil der Planungen. Das gesamte Investitionsvolumen für 2023 beträgt 22,6 Millionen Euro, was das zweithöchste in der Geschichte des Landkreises darstellt.
Haushaltszahlen und Ausblick
Die Ausgaben des Landkreises steigen unter anderem aufgrund höherer Sozialleistungen, Jugendhilfe und Personalkosten. Ein zentraler Punkt ist die Erhöhung der Bezirksumlage um 3,8 Punkte, was bedeutet, dass der Landkreis künftig 58 Millionen Euro zahlen muss – 10,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Um diese Mehrkosten zu decken, plant die Verwaltung eine Erhöhung des Hebesatzes der Kreisumlage von 44,9 auf 47,9. Bei der Planung wurde zudem die Straßensanierung gestrichen, während das Budget für Ausbesserungsarbeiten drastisch gekürzt wurde. Die Förderung des Denkmalschutzes bleibt auf dem Niveau von 2023.
Der Haushaltsplan wird in mehreren Ausschüssen thematisiert, bevor er Ende März vom Kreistag verabschiedet werden soll. Die wichtigsten Haushaltszahlen im Überblick sind: ein Gesamtvolumen von 242,4 Millionen Euro (Vorjahr: 230,2 Millionen Euro), ein Vermögenshaushalt von 28,7 Millionen Euro (Vorjahr: 30,04 Millionen Euro) und ein Verwaltungshaushalt von 213,7 Millionen Euro (Vorjahr: 200,1 Millionen Euro).
In einem weiteren Kontext informiert die EU über den jährlichen Haushaltsplan für 2024, der ein Gesamtvolumen von 189,4 Milliarden Euro für Mittelbindungen und 142,7 Milliarden Euro für Zahlungen umfasst. Wie Eur-Lex berichtete, sind die Hauptausgabenbereiche unter anderem der Binnenmarkt, Innovation und digitale Technologien sowie der Bereich natürliche Ressourcen und Umwelt. Diese Zahlen sind Teil des mehrjährigen Finanzrahmens 2021-2027, der insgesamt 1,074 Billionen Euro umfasst, und ergänzen die EU-Aufbauinstrumente zur Unterstützung der Wirtschaft nach der COVID-19-Pandemie.