
Der Fall eines mutmaßlichen Serien-Straftäters aus Guinea-Bissau sorgt für Unruhe in Lüneburg. Der 30-Jährige hält sich illegal in Deutschland auf und steht am 6. Februar 2025 vor dem Amtsgericht Lüneburg. An diesem Tag sind zwei Verfahren angesetzt: Um 13 Uhr wird über die geplante Abschiebung des Mannes entschieden, während um 14 Uhr eine Verhandlung wegen diverser Delikte, darunter vorsätzliche Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, stattfindet.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft Lüneburg haben umfangreiche Straftaten des Beschuldigten zusammengetragen. In den letzten Wochen soll er über 50 Straftaten begangen haben. Unter anderem kam es zu mehreren Angriffen auf eine Bäckereiverkäuferin, die bei einem jüngeren Vorfall am vergangenen Samstag verletzt wurde. Nach einem weiteren Vorfall in einem Lüneburger Lokal, wo er die Zeche prellte und aggressiv gegenüber der Polizei auftrat, wurde der Mann in Gewahrsam genommen, jedoch am Sonntagmorgen wieder entlassen.
Rechtsstreit und öffentliche Besorgnis
Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch äußerte sich kritisch zur Justiz, nachdem das Amtsgericht eine erlassene Abschiebehaft am Freitag abgelehnt hatte. Diese Entscheidung rief große Besorgnis in der Bevölkerung hervor. Die Ablehnung wurde mit den strengen Vorgaben des Bundesgerichtshofs begründet, der die Durchführbarkeit der Abschiebung in Frage stellte. Ursprünglich fiel der Mann Anfang Januar bei einer Personenkontrolle mit einem gefälschten Aufenthaltstitel auf und wurde angewiesen, sich bei der Ausländerbehörde zu melden, was er jedoch nicht tat.
Das Innenministerium berichtete, dass im Jahr 2024 insgesamt 1.340 Personen aus Deutschland abgeschoben wurden. Der Fall des 30-jährigen Mannes steht exemplarisch für die Herausforderungen im Umgang mit illegalen Aufenthalten und wiederholten Straftaten.
Wie die Landeszeitung berichtete, wird der Mann unter anderem wegen gewerbsmäßigen Betrugs, Bedrohung und schließlich auch wegen körperlicher Angriffe auf Beamte und Zivilpersonen angeklagt. Bei den Übergriffen auf die Bäckereiverkäuferin ging es unter anderem um gewaltsame Übergriffe, bei denen er sie unter anderem würgte und ihr ins Gesicht spuckte. Währenddessen scheint für den 30-Jährigen die Auseinandersetzung mit dem deutschen Rechtssystem weiterzugehen, während die lokale Bevölkerung um ihre Sicherheit besorgt ist.
Der Beschuldigte wurde mehrfach auf freien Fuß gesetzt, bevor ein Haftbefehl für das beschleunigte Verfahren erlassen wurde. Ein Versuch der Ausländerbehörde, einen Abschiebe-Haftbefehl zu erwirken, scheiterte ebenfalls, was die Situation weiter verkompliziert.