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Lüneburgs Bürger zeigen Flagge gegen Rechte: Proteste mit Power!

Am 25. Januar fand im Lüneburger Clamartpark eine Kundgebung gegen die far-right Alternative für Deutschland (AfD) statt. Laut Angaben der Polizei waren über 1500 Bürger anwesend, während die Veranstalter von 4000 Teilnehmern berichteten. Die Demonstration wurde von einem breiten Bündnis aus Gewerkschaften, Vereinen und Initiativen organisiert. Das Motto lautete: „Alle Zusammen: Sichtbar sein, Faschismus stoppen“. Der Demonstrationszug führte durch mehrere Straßen in Lüneburg und endete im Clamartpark. Auch Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne) und Bürgermeisterin Christel John (CDU) nahmen an der Veranstaltung teil.

Während der Demonstration waren Rufe nach einem Verbot der AfD sowie zur Verteidigung des Asylrechts zu hören. Gleichzeitig fand in Dahlenburg am selben Abend eine Wahlkampfveranstaltung der AfD im Bürger- und Kulturhaus statt. Der AfD-Kreisvorsitzende Stephan Bothe erwartete bis zu 250 Sympathisanten. Aufgrund der angespannten Sicherheitslage war die Polizei mit einer Hundertschaft in Dahlenburg im Einsatz. Ein Protest gegen die AfD wurde vom Bündnis Vielfalt Dahlenburg organisiert, das Unterstützung von Gemeinderat, Vereinen, Initiativen, Parteien, Kirchen und Schulen erhielt.

Proteste gegen die AfD nehmen zu

Die Spannungen um die AfD sind nicht neu. Laut einem Bericht von Al Jazeera nimmt die Zahl der Proteste gegen die AfD in Deutschland zu. Auslöser hierfür war ein Bericht über ein geheimes Treffen, bei dem eine Massenabschiebung von Ausländern diskutiert wurde. Banner bei den Protesten tragen Botschaften wie „Nazis, no thank you“, „Es fühlt sich an wie 1933, AfD-Verbot jetzt!“ und „Untersucht das Verbot der AfD“. Am Sonntag werden Tausende von Menschen zu neuen Protesten erwartet. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Proteste gegen die AfD als „gut und richtig“.

Die AfD wurde 2013 gegründet und trat 2017 in den Bundestag ein. Umfragen zeigen, dass die Partei mittlerweile etwa 20% Unterstützung genießt, was einen Anstieg im Vergleich zu den 10,3% der letzten Bundestagswahl 2021 darstellt. Besonders stark ist die AfD in Ostdeutschland, wo in diesem Jahr Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg bevorstehen. Am Samstag wurden schätzungsweise 250.000 Demonstranten in mehreren Städten gezählt, wobei in Hamburg allein 50.000 Menschen an einer Demonstration teilnahmen, die vorzeitig aus Sicherheitsgründen beendet werden musste. Weitere Proteste sind bereits für Sonntag in Städten wie Berlin, München und Köln geplant.