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Der Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle sieht sich aufgrund einer anhaltenden Wirtschaftsflaute und der gesunkenen Nachfrage nach Pkw mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Wie Focus berichtet, wird der vorläufige Umsatz für das Jahr 2024 auf 11,7 Milliarden Euro geschätzt, was einem Rückgang von 12,8 Milliarden Euro im Jahr 2023 entspricht. Vorstandschef Arnd Franz erklärte, dass die Automobilhersteller angesichts der schwierigen Bedingungen Anpassungen vornehmen müssen. Besonders Volkswagen plant umfassende Sparmaßnahmen und die Schließung von Werken in Deutschland. Der Ausblick für 2024 ist durch eine schwächere Marktentwicklung in Europa und Nordamerika getrübt, obwohl positive Entwicklungen in Indien und Südamerika verzeichnet werden.
Im Jahr 2024 bleibt Mahle dennoch profitabel, unter anderem durch einen Umsatz von 300 Millionen Euro aus einem separaten Geschäft. Zwei Werke in Gaildorf (Deutschland) und Mattighofen (Österreich) wurden bereits geschlossen, und eine weitere Produktionsstätte in Charleston (USA) soll im ersten Quartal 2025 schließen. Mahle betreibt insgesamt 18 Werke in Deutschland und beschäftigt dort rund 9.990 Menschen sowie weltweit 69.529. Für die deutschen Mitarbeiter gibt es eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025. Zudem fordert Mahle eine Überprüfung der CO2-Regulierung in der EU und spricht sich für eine ganzheitliche Lebenszyklusbetrachtung aus, während ab 2035 ein Verbot für Verbrennungsmotoren in der EU geplant ist.
Gleichzeitige Herausforderungen für die Branche
Auch andere Zulieferer und Fahrzeughersteller stehen unter Druck. Wie Deloitte erläutert, umfasst die Transformation innerhalb der Branche eine Schrumpfung im Bereich der Verbrennertechnologie und ein gleichzeitiges Wachstum im Bereich alternativer Antriebe, insbesondere der Elektromobilität. Diese Entwicklungen erfordern von zahlreichen Unternehmen, ihre Strategien anzupassen. Während einige Unternehmen mit der Harvest-Strategie fortfahren, kombinieren andere diese mit dem Ziel eines Technologiesprungs. Nur wenige Unternehmen verfolgen radikalere Ansätze wie einen schnellen Marktaustritt oder eine Konsolidierung.
Die Automobilbranche befindet sich somit auf einem kritischen Kurs, in dem Anpassungen und strategische Entscheidungen notwendig werden, um der schrumpfenden Nachfrage nach traditionellen Fahrzeugantrieben gerecht zu werden und die Herausforderung der Elektromobilität zu meistern.