Deutschland

Marsch des Lebens in Halle: Gemeinsam gegen Antisemitismus stark!

In Halle (Saale fand am Donnerstag der Marsch des Lebens statt, ein internationales Ereignis, das in über 100 Städten in rund 20 Ländern durchgeführt wird. Dieser Marsch fällt auf Jom ha-Shoa, den jüdischen Holocaust-Gedenktag, und trägt das Motto „Wir schweigen nicht!“.

Der Marsch, der von der Synagoge zum Marktplatz führte, wurde trotz des strömenden Regens von rund 100 Teilnehmern besucht. Viele Träger von Israel-Flaggen zeigten ihre Unterstützung. Die Veranstaltung war still und wurde von zahlreichen Polizeikräften abgesichert, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten.

Aufruf zur Menschlichkeit

Der Marsch des Lebens wurde 2007 in Tübingen ins Leben gerufen, um Nachfahren von Tätern die Verantwortung für die Geschichte ihrer Vorfahren näherzubringen. Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Halle, erinnerte daran, dass die Ideologie, die den Zweiten Weltkrieg befeuerte, nie ganz verschwunden ist. Er äußerte sich auch zur Weiterentwicklung der Ideologie des Faschismus und der damit verbundenen Gefahren.

Wolfgang Schneiß, Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung, sprach über das reiche jüdische Leben in Halle sowie über die aktuelle Bedrohungslage in Israel im Kontext des Krieges in Gaza. Er wies darauf hin, dass Kritik an Israel nicht automatisch antisemitisch sei, jedoch ein Einfallstor für Antisemitismus darstellen könnte. Bürgermeister Egbert Geier betonte die Verantwortung Halles für die jüdischen Bürger während der NS-Zeit und erinnerte an den Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 sowie an den Anschlag auf die Synagoge im Oktober 2019.

Die Veranstaltung beinhaltete Gedenkreden, musikalische und tänzerische Darbietungen sowie das Entzünden von sechs Kerzen. Teilnehmer berichteten von persönlichen Erfahrungen, die die Schrecken des Holocaust und die Notwendigkeit der Erinnerung verdeutlichen. Dazu zählen die Erzählungen eines Überlebenden des Warschauer Ghettos und von jemandem, der mit einem Bekannten verwandt war, der beim Hamas-Terroranschlag entführt wurde.

Der Marsch des Lebens in Halle diente als eindringlicher Appell an die Menschlichkeit und als Aufruf, sich dem Antisemitismus entgegenzustellen, was die Teilnehmer eindrucksvoll demonstrierten, wie mitteldeutsche zeitung berichtete.

Die Veranstaltung hob die Bedeutung von Gedenken und Versöhnung hervor und trat entschieden gegen den Antisemitismus und den Israelhass ein, wie schon 2015 bei der ersten Teilnahme Halles am Marsch des Lebens.

Dubisthalle berichtete zudem von der wachsenden Besorgnis über das Erstarken der AfD in bestimmten Bundesländern, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird, und betonte die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben.