
Am 25. Januar 2025 fanden in ganz Deutschland umfassende Demonstrationen gegen einen zunehmenden Rechtsruck statt. Unter den Protesten waren Großveranstaltungen in Städten wie Berlin und Köln, wo zehntausende Menschen mobilisiert wurden.
In Berlin versammelten sich laut Organisatoren rund 100.000 Menschen am Brandenburger Tor. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl jedoch auf etwa 35.000. In Köln meldete die Polizei 40.000 Teilnehmer, während die Veranstalter von über 70.000 Menschen sprachen. Auch in Halle, Aschaffenburg und weiteren Städten zeigten die Menschen ihre Abneigung gegen die Politik der Alternative für Deutschland (AfD) sowie die Absichten von CDU-Chef Friedrich Merz. In Halle kamen etwa 9.100 Menschen gegen den Wahlkampfauftakt der AfD zusammen, und in Aschaffenburg protestierten 3.000 Personen gegen den Rechtsruck in Politik und Gesellschaft.
Proteste und politische Rhetorik
Die Demonstrationen wurden von verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen organisiert, unter anderem von „Fridays for Future“. Hintergrund der Proteste war ein tragischer Messerangriff in Aschaffenburg, bei dem ein zweijähriger Junge und ein Mann getötet wurden.
Im Mittelpunkt der Kritik steht Friedrich Merz, der als Kanzlerkandidat der Union gilt. Luisa Neubauer, eine prominente Klimaaktivistin, äußerte sich scharf über Merz‘ mangelnde Distanz zur AfD in der Migrationspolitik. Merz selbst kündigte an, im Bundestag Anträge zur Verschärfung der Migrationspolitik einzubringen. Geplante Maßnahmen umfassen unter anderem mehr Abschiebungen, dauerhafte Grenzkontrollen und ein faktisches Einreiseverbot für Migranten ohne gültige Papiere. Merz schloss zudem Kompromisse in dieser Hinsicht aus.
Der Aufruf zu den Demonstrationen ging über die Großstädte hinaus, mit Aktionen, die auch in mittelgroßen und kleineren Städten stattfanden. In Frankfurt am Main und Neumünster waren ebenfalls Proteste gegen die AfD und die Politik von Merz zu erwarten. Die Atmosphäre der Proteste war größtenteils friedlich, während die Teilnehmer auf Plakaten Botschaften wie „Kein Fraktionsgeklüngel mit der AfD!“ und „Niemand mag Nazis außer Merz“ verkündeten.
Die bedeutenden Proteste in Berlin und Köln zogen große mediale Aufmerksamkeit auf sich und zeigten die wachsende Unzufriedenheit in Teilen der Gesellschaft mit der politischen Richtung der Union und der AfD. Aufgrund dieser kritischen Haltung warfen Bundeskanzler Olaf Scholz und andere politische Akteure Merz vor, sich zu stark auf die Unterstützung der AfD zu verlassen.