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Am Freitagnachmittag versammelten sich rund 200 Menschen in Freudenstadt, um gegen die Politik der Christlich Demokratischen Union (CDU) unter Kanzlerkandidat Friedrich Merz zu protestieren. Der Schwerpunkt der Demonstration lag auf der Zusammenarbeit mit der far-right Alternative für Deutschland (AfD) im Bundestag. Der Protest wurde kurzfristig von Frank Ritthaler, dem Co-Kreisvorsitzenden der Grünen, und Burkhardt Gräbe, dem Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Dornstetten-Waldachtal, organisiert.
Die Protestierenden formierten eine Menschenkette rund um den Platz vor dem Rathaus, die etwa ein Viertel der Fläche des Freudenstädter Marktplatzes einnahm. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf circa 200. Unter den Demonstrierenden waren mehrere lokale SPD-Politiker sowie Mitglieder von „Omas gegen Rechts“. Ritthaler äußerte Bedenken hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der CDU und warnte vor den gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen von Angst und Hass. Die Demonstration fand trotz kaltem Wetter statt, während in Berlin über das sogenannten „Zustrombegrenzungsgesetz“ abgestimmt wurde.
Merz widerspricht einer Zusammenarbeit mit der AfD
Friedrich Merz, der Spitzenkandidat der CDU, hat erneut seine Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der AfD bekräftigt. Dies geschah unabhängig von der gemeinsamen Zustimmung zu einem Bundestagsantrag zur Migrationspolitik, der am Mittwoch beschlossen wurde. Merz erklärte, dass eine Stimme für die AfD nach der Bundestagswahl „nichts wert“ sei und forderte die Wähler auf, sich für die CDU zu entscheiden, wenn sie eine politische Veränderung wünschen.
Zusätzlich erneuerte Merz sein Angebot an die Sozialdemokraten (SPD) und die Grünen, über einen Gesetzentwurf zu sprechen, der von der CDU sowie der bayerischen Schwesterpartei, der Christlich-Sozialen Union (CSU), eingebracht wurde und am Freitag zur Abstimmung steht. Er betonte, dass er Mehrheiten im politischen Zentrum des Parlaments anstrebe und sich nicht von einer Minderheit bei wichtigen Abstimmungen abhalten lassen wolle. Mainstream-Parteien haben sich in der Vergangenheit von einer Zusammenarbeit mit der AfD distanziert und von einer „Brandschutzmauer“ gesprochen, was Merz jedoch als „falsch“ bezeichnete.