Greifswald

Ostsee in Gefahr: Fischer kämpfen gegen Überfischung und Robbenplage!

Benno Fürmann hat eine neue Dokumentation über die Ostsee mit dem Titel „Ostsee am Limit – Perspektivwechsel mit Benno Fürmann“ gestartet, die im vorpommerschen Freest (Landkreis Vorpommern-Greifswald) ihren Anfang nimmt. Der Film ist in der ARD Mediathek verfügbar und begleitet Fürmann bei seiner Erkundung der Ostsee, die sich seit seiner Kindheit stark verändert hat. Die Ostsee kämpft gegen Probleme wie Überfischung, Erwärmung und Verschmutzung.

In der Dokumentation trifft Fürmann auf Mathias Labahn, einen der letzten Fischer, der mit schwindenden Fischbeständen und sinkenden EU-Fangquoten konfrontiert ist. Die Fischer dürfen nur noch begrenzt Dorsch und Hering fangen, da die Bestände stark eingebrochen sind, was ihre Existenz bedroht. Kegelrobben gelten als größte Räuber in diesem Ökosystem und stellen eine erhebliche Konkurrenz dar, indem sie Fische aus den Netzen fressen oder diese verscheuchen. Um den Konflikt zwischen Robben und Fischerei zu reduzieren, wird an einer neuen Reuse gearbeitet, die verhindern soll, dass Robben den Fang fressen und andere Meeresbewohner sich in den Netzen verfangen und sterben, wie [nordkurier.de](https://www.nordkurier.de/regional/usedom/niedlich-und-auch-toedlich-sie-sind-die-groessten-feinde-der-ostsee-fischer-3516405) berichtete.

Entwicklungen bei Fangquoten und Fischbeständen

In verwandten Entwicklungen hat die EU-Kommission Vorschläge für zulässige Gesamtfangmengen (TAC) und Quoten für das kommende Jahr für neun der zehn bewirtschafteten Fischbestände in der Ostsee unterbreitet. Diese Vorschläge beruhen auf einer wissenschaftlichen Bewertung, die einen schlechten Zustand mehrerer Fischbestände feststellt. Exekutiv-Vizepräsident Maroš Šefčovič hat Bedenken über den Zustand der Fischbestände geäußert und die Notwendigkeit betont, EU-Rechtsvorschriften vollständig umzusetzen.

Zu den Vorschlägen der Kommission gehören unter anderem höhere Fangmöglichkeiten für Hering in der mittleren Ostsee und im Rigaischen Meerbusen, während die Lachsfischerei im Hauptbecken um 36% und im Finnischen Meerbusen um 20% verringert werden soll. Zudem sollen die Bestände an Sprotten um 42% gekürzt werden, während die Schollenfänge unverändert bleiben. Besonders drastisch sind die Kürzungen bei Dorsch und Hering in den westlichen und östlichen Ostseegebieten. Die Vorschläge basieren auf Gutachten des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) und sollen dazu beitragen, die Fischerei an langfristige Nachhaltigkeitsziele anzupassen, wie [germany.representation.ec.europa.eu](https://germany.representation.ec.europa.eu/news/fangquoten-der-ostsee-vorschlag-der-kommission-fur-2025-2024-08-26_de) berichtet.