
In der Haff-Müritz-Region ist die Lage der ärztlichen Versorgung angespannt. Bisher konnte kein junger Arzt in eine Gemeinde der Region vermittelt werden. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat daher ein Beratungsprogramm initiiert, um den Kommunen bei der Suche nach Ärzten zu unterstützen. Dieses Programm wird von einem Rostocker Unternehmen im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführt. Die Städte Stavenhagen, Demmin, Penzlin und Waren haben bereits in den letzten zwei Jahren von dieser Beratung profitiert.
Die Berater unterstützen die Kommunen insbesondere bei Verhandlungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung und bei der Öffentlichkeitsarbeit. Um die Regionen für Ärzte attraktiver zu gestalten, werden auch die positiven Aspekte wie gute Schulen und Freizeitmöglichkeiten hervorgehoben. Das Beratungsprogramm wurde um drei Jahre bis 2028 verlängert, wobei 1,3 Millionen Euro an EU-Fördermitteln bereitstehen. Der Mangel an Allgemeinmedizinern, besonders in ländlichen Gebieten, ist ein zentrales Problem, da viele Ärztinnen und Ärzte in der Region älter als 60 Jahre sind, wie [ndr.de](https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/haff-mueritz/Land-bietet-Kommunen-weiter-Beratung-bei-der-Suche-nach-Aerzten,mvregioneubrandenburg3300.html) berichtete.
Herausforderungen in der hausärztlichen Versorgung
Zusätzlich sehen sich die Gesundheitsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern mit über 80 unbesetzten Stellen in der ambulanten hausärztlichen Versorgung konfrontiert. Seit März 2021 werden Bewerbungen für Medizinstudienplätze über die sogenannte Landarztquote entgegengenommen. Diese Regelung ermöglicht Bewerbern, auch ohne Einser-Abitur, Zugang zu den Studienplätzen in Rostock oder Greifswald zu erhalten. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Studierenden verpflichten, nach ihrer Facharztausbildung zehn Jahre lang in unterversorgten ländlichen Regionen als Hausarzt zu arbeiten, andernfalls droht eine Vertragsstrafe von 250.000 Euro.
Die Zahl der Bewerbungen übersteigt die verfügbaren 32 Studienplätze pro Jahr. Fast ein Drittel der ungefähr 1.200 Hausärzte im Land ist bereits 60 Jahre oder älter. Immerhin über die Hälfte der Planungsbereiche in der hausärztlichen Versorgung ist von einer Unterversorgung bedroht. Daher wird die Landarztquote als langfristig wirkendes Instrument fungieren, um dringend benötigte Hausärzte zu gewinnen, wie [nordkurier.de](https://www.nordkurier.de/regional/mecklenburg-vorpommern/mindestens-80-hausaerzte-fehlen-so-will-mv-mediziner-aufs-land-locken-3381544) darlegte.