GesundheitMecklenburg-Vorpommern

Langzeiterkrankungen im M-V: Die Psyche als Hauptursache entlarvt!

Langzeiterkrankungen sind ein wachsendes Problem in Mecklenburg-Vorpommern. Laut einem Bericht des Stern sind mehr als 42% aller Krankheitstage in der Region auf Erkrankungen zurückzuführen, die länger als sechs Wochen andauern. Etwa 4% der Beschäftigten in der Region sind davon betroffen, wobei psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen die häufigsten Ursachen für lange Arbeitsausfälle darstellen. Diese beiden Ursachen sind für rund 40% aller Langzeiterkrankungen verantwortlich.

Die AOK erklärt, dass viele dieser Langzeiterkrankungen vermeidbar seien. Arbeitgeber könnten durch effektives betriebliches Gesundheitsmanagement zur Prävention beitragen. Ein gesundes Arbeitsumfeld wird als das wichtigste Mittel zur Senkung des Krankenstands angesehen. Im Jahr 2022 fehlte jeder Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern im Schnitt 28 Tage aufgrund von Krankheitsfällen, was auf ein erhöhtes Niveau gegenüber der Zeit vor der Corona-Pandemie hinweist. Ein Anstieg der Krankheitsfälle wurde vor allem bei Atemwegserkrankungen und psychischen Erkrankungen festgestellt. Die AOK führt einen Teil des Anstiegs auf die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zurück, die eine bessere Erfassung des Krankenstands ermöglicht.

Zusammenhang zwischen psychischen und körperlichen Erkrankungen

Die gesundheitlichen Herausforderungen, die in Mecklenburg-Vorpommern beobachtet werden, haben auch einen tieferen psychologischen Kontext. Eine Untersuchung von Sifa-Sibe zeigt, dass psychische Belastungen körperliche Schmerzen, insbesondere im Muskel-Skelett-Apparat, verursachen können. Stress, Zeitdruck und fehlende Wertschätzung am Arbeitsplatz erweisen sich als wesentliche Faktoren, die zu körperlichen Verspannungen führen und somit psychische Belastungen noch verstärken können. Rund 90% der Rückenschmerzen sind unspezifisch, was bedeutet, dass es oft keine klaren körperlichen Ursachen wie Bandscheibenvorfälle gibt.

Die Ergebnisse dieser Studien unterstreichen die Notwendigkeit für Arbeitgeber, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören Aufklärungsarbeit über den Zusammenhang zwischen Stress und körperlichen Schmerzen sowie Bewegungs- und Entspannungsangebote im Betrieb. Auch regelmäßige Bewegung und das Training sind für die Balance des Muskel-Skelett-Apparates von Bedeutung. Durch geeignete Maßnahmen könnten Arbeitgeber nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern, sondern auch den Krankenstand nachhaltig reduzieren.