Mecklenburgische Seenplatte

Schleusenwärter dringend gesucht: So rettet Kuhnle-Tours die Saison!

Der Schleusenbetrieb an der Müritz-Havel-Wasserstraße und der Schleuse Wesenberg wird im Sommer 2025 von Kuhnle-Tours in einem Zwei-Schicht-Betrieb übernommen. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Oder-Havel hat die Nachmittagsschicht ausgeschrieben und Kuhnle-Tours erhielt den Zuschlag. Im Jahr 2024 gab es bereits einen Mangel an festangestellten Schleusenwärtern, was zu verkürzten Schleusenzeiten und angekündigten Sperrungen geführt hatte. Besonders betroffen waren die Schleusen in Mirow, Diemitz, Canow, Strasen und Wesenberg, die von Schleusenwärtern, heute als Schichtleiter bekannt, bedient werden.

Edgar Enderlein, Fachbereichsleiter Wasserstraßen des WSA Oder-Havel, berichtete von einem erfolgreichen Betrieb mit Aushilfen im Jahr 2024. Die Kuhnle-Tours-Schleusenwärter werden von 1. Juni bis 31. August zwischen 7 und 21 Uhr die Spätschicht übernehmen, während die Frühschicht weiterhin von hauptamtlichen Schichtleitern des WSA Oder-Havel betrieben wird. 2024 hatte Kuhnle-Tours außerdem die Schleuse Steinhavel in Brandenburg betreut, die mittlerweile automatisiert und fernüberwacht ist. Interessierte für einen Dienst an der Schleuse können sich bei Kuhnle-Tours melden; die Ausbildung findet vom 26. bis 28. Mai statt, wie Müritzportal berichtete.

Personalmangel und Ausbildung neuer Schleusenwärter

Kuhnle-Tours plant, kurzfristig 24 Aushilfs-Schleusenwärter einzustellen, um die Betriebssicherheit von sechs Schleusen während der Hochsaison bis 21 Uhr zu gewährleisten. Diese Schleusen befinden sich an der Mecklenburgischen Seenplatte und der Oberen Havel-Wasserstraße. Die verkürzten Betriebszeiten hatten Bootsfahrer verunsichert und empört. Zu den betroffenen Schleusen zählen Mirow, Diemitz, Canow, Strasen, Wesenberg und Steinhavel. Die neuen Aushilfs-Schleusenwärter sollen ab Montag ausgebildet werden und ab dem 17. Juni die zweite Schicht übernehmen, ergänzte Yacht.de.

Die zuständige Behörde, das WSA, kann lediglich einen Regelbetrieb von 9 bis 18 Uhr gewährleisten. Dagmar Rockel-Kuhnle von Kuhnle-Tours stellte fest, dass viele Bootsfahrer vor 18 Uhr nicht mehr durchkommen und übernachten müssen. Das Ziel besteht darin, für jede der sechs Schleusen vier Aushilfsschleusenwärter einzustellen. Bis zum 3. Juni hatte Kuhnle-Tours bereits über 20 Bewerbungen erhalten. Die Schichtbesetzungen wurden zuvor zweimal vom WSA ausgeschrieben, jedoch gab es keine direkten Bewerbungen. Die Ausbildung der neuen Schleusenwärter, die einen Tag Theorie und zwei Tage praktische Ausbildung umfasst, wird vom Charterunternehmen Kuhnle-Tours finanziert. Ab dem 17. Juni sollen die Schleusen im regulären Hochsaisonbetrieb arbeiten und die Teilzeit-Schleusenwärter bis zum 31. August im Einsatz sein. Die betroffenen Schleusen sind einige der am häufigsten genutzten in Deutschland, und verkürzte Betriebszeiten könnten erhebliche wirtschaftliche Folgen für den Wassertourismus haben. Rockel-Kuhnle hob zudem die Bedeutung des Bootfahrens für die Lebensqualität im ländlichen Raum hervor.