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Neonazi-Netzwerk Combat 18: Schatten über Eisenach und Thüringen!

Die rechtsextremistische Gruppe „Combat 18“ steht erneut im Fokus der Ermittlungen. Laut einem Bericht von MDR fanden zehn von insgesamt 14 konspirativen Treffen dieser Organisation in Thüringen statt, wobei neun davon in Eisenach abgehalten wurden. Diese Treffen dienten nicht nur der Planung, sondern offenbar auch der Ausbildung von sogenannten „Supportern“.

Zusätzlich wurden zwei Rechtsrockkonzerte zur Finanzierung der Gruppierung in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern organisiert. Mitglieder der Gruppe trafen sich im „Flieder Volkshaus“ in Eisenach, welches als Landesgeschäftsstelle der Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD) fungiert. In sozialen Medien veröffentlichte Fotos dokumentieren mutmaßliche Mitglieder, darunter Robin S. aus Dortmund, bei Trainingsmärschen in den Wäldern rund um Eisenach. Robin S. wurde bereits 2007 wegen eines bewaffneten Raubüberfalls verurteilt, bei dem er einen 59-jährigen Mann schwer verletzte und war als „Brieffreund“ der NSU-Rechtsterroristin Beate Zschäpe bekannt geworden.

Ermittlungen und Vorgeschichte

Die Gruppe „Combat 18“, die im Jahr 2020 verboten wurde, gilt als militantes internationales Neonazi-Netzwerk und wird als bewaffneter Arm des bereits verbotenen Netzwerks „Blood & Honour“ angesehen. Laut insuedthueringen.de ermittelt die Staatsanwaltschaft Gera gegen vier mutmaßliche Mitglieder der Gruppe. Diese Personen sollen trotz des Verbots als Mitglieder agiert und den organisatorischen Zusammenhalt unterstützt haben. Detailinformationen zu den Verdächtigen wurden von der Staatsanwaltschaft bislang nicht veröffentlicht. Das Verfahren wurde von der Bundesanwaltschaft an die Staatsanwaltschaft Gera abgegeben, da es sich nicht um Rädelsführer oder Hintermänner handelt.

Der Name „Combat 18“ wird als Abkürzung für „Kampfgruppe Adolf Hitler“ interpretiert, basierend auf den Buchstaben A und H, die die ersten und achten Buchstaben des Alphabets darstellen. Die Ermittlungen decken auch enge Kontakte zur rechtsextremen Kampfsportgruppe „Knockout 51“ in Eisenach auf. Fotos zeigen mutmaßliche Kader von „Combat 18“ und „Knockout 51“ gemeinsam vor einer Hakenkreuzflagge, wobei einer der Männer den Hitlergruß zeigt. Vier Mitglieder von „Knockout 51“ wurden bereits wegen ihrer Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Landfriedensbruchs und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Weiterführende Verfahren gegen mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer dieser Gruppe sind noch nicht abgeschlossen.