Neubrandenburg

Neubrandenburg und Güstrow: Die dunkle Wahrheit über das Kriegsende!

Neubrandenburg erlebte am Ende des Zweiten Weltkriegs eine dramatische Zerstörung, die während der DDR-Zeit politisch instrumentalisiert wurde. Berichten zufolge wurde die Stadt am letzten Kriegstag, dem 29. April 1945, zu 85 Prozent zerstört, und die Rote Armee rückte an diesem Tag in die Stadt ein. Während die Stadt nahezu komplett niederbrannte, blieb die benachbarte Stadt Güstrow weitgehend unversehrt. Historiker Marco Nase kritisierte die einseitige Darstellung der Geschehnisse aus der Zeit der DDR, die fälschlicherweise behauptete, die Stadt sei von faschistischen Verteidigern in Brand gesteckt worden, wie NDR berichtete.

Semjon Michailowitsch Dmitrewski, der 1995 zum Ehrenbürger von Neubrandenburg ernannt wurde, kommandierte damals einen Truppenteil der Roten Armee. Pastor Francis Simpson berichtete von Leichen und dem Geruch verbrannten Fleisches, was das Ausmaß der Tragödie verdeutlicht. In Güstrow suchten am 1. Mai 1945 besorgte Bürger den Stadtkommandanten Ernst Nobis auf, um eine Verteidigung der Stadt zu verhindern, was letztendlich dazu führte, dass am 2. Mai 1945 die Rote Armee einmarschierte, wobei die Bürger ebenfalls Plünderungen und Gewalt erlitten mussten, so die Informationen von zeitlupe-nb.de.

Historische Aufarbeitung der Ereignisse

Die Darstellung der Ereignisse wurde sowohl in Neubrandenburg als auch in Güstrow von der DDR-Geschichtsschreibung verfälscht. Historiker Ingo Sens stellte 2019 die politischen Narrative über Güstrow in Frage. Die Berichterstattung über historische Treffen zwischen Bürgern und sowjetischen Befehlshabern war in der DDR ebenfalls unehrlich. Zudem sei ein 1975 in Auftrag gegebenes Gemälde historisch ungenau gewesen und stark von SED-Funktionären beeinflusst worden. In Neubrandenburg wurden schätzungsweise über 300 Suizide in den letzten Kriegstagen registriert, als sich viele Einwohner dem Verzweiflung und der Ungewissheit stellten.

Eine interaktive digitale Stadtführung bietet heute die Möglichkeit, mehr über die letzten Kriegstage in Neubrandenburg zu erfahren. Diese Stadtführung ist über die kostenlose App Actionbound zugänglich und bietet auch pädagogische Angebote wie die Stadtrallye #SPURENSUCHEdigital an, um das Bewusstsein für die historische Bedeutung der Ereignisse zu schärfen.