
Am Montag, den 12. Mai, lädt der BUND Neubrandenburg zu einer Veranstaltung über Stadttauben ein. Der Vortrag trägt den Titel „Tauben – von lästig zu liebenswert. Die unterschätzten Stadtbewohner“ und wird von der Referentin Jacqueline Maslo gehalten. In ihrem Vortrag geht es um die Lebensweise der Stadttauben und verschiedene Konfliktlösungsmöglichkeiten. Der BUND beschreibt Stadttauben als oft unbemerkt, bis Probleme wie Kotverschmutzung oder Nester auftreten. Laut BUND wird der Vortrag einen „überraschenden Blick“ auf das Leben der Stadttauben bieten.
Zusätzlich wird das ehrenamtliche Projekt „Neubrandengurr“ vorgestellt, das sich um verletzte Stadttauben kümmert und diese aufpäppelt. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr in der Neubrandenburger Regionalbibliothek im Untergeschoss. Der Eintritt ist frei, jedoch ist eine Anmeldung erforderlich. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0395–5666512 oder per E-Mail an [email protected] anmelden. Die Veranstaltung wird durch die Bingo-Umweltlotterie sowie die Postcode-Lotterie im Rahmen des Projekts „Stadtnatur statt Asphalt – Bürger*innen für Biodiversität“ unterstützt.
Herausforderungen im Taubenmanagement
Die Problematik rund um Stadttauben ist nicht nur regional, sondern auch national ein Thema. Alexandra Weyrather, Stadttaubenbeauftragte in Wiesbaden, setzt sich seit 2019 für ein flächendeckendes Stadttaubenmanagement ein, um Konflikte zwischen Menschen und Tauben zu entschärfen. In ihrem Interview erklärte sie, dass ihre Arbeit die Schließung wilder Brutplätze, die Suche nach geeigneten Standorten für Taubenschläge und öffentliche Aufklärungsarbeit umfasst. Zudem baute sie eine Pflegestation sowie ein Hilfsnetzwerk für kranke oder verletzte Tauben auf. Weyrather bezeichnet Fütterungsverbote als ineffektiv und kritisiert, dass diese oft zu Hunger führen.
Ein zentrales Problem sei die unkontrollierte Vermehrung der Stadttauben, die an ungeeigneten Orten brüten. Wiesbaden hat darauf reagiert und eine zusätzliche Stelle finanziert, um Eier an wilden Brutplätzen wöchentlich zu tauschen, was sich positiv auf die Populationsentwicklung auswirken soll. Zudem plant die Stadt die Sterilisation männlicher Tauben als ergänzende Maßnahme zur Geburtenkontrolle. Weyrather betont die Notwendigkeit einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen, um die Situation der Tauben nachhaltig zu verbessern, wie [tierrechte.de](https://www.tierrechte.de/2025/01/13/stadttauben-wir-brauchen-eine-kombination-verschiedener-massnahmen/) berichtete.
Die Herausforderungen im Stadttaubenmanagement zeigen, dass eine bessere Aufklärung über die Lebensweise und Bedürfnisse der Tauben dringend nötig ist, um ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Tier zu ermöglichen.