Das Wismarer Beratungszentrum der Diakonie Nord-Nord-Ost bietet Unterstützung für Menschen in herausfordernden Lebenslagen. Sechs Mitarbeiterinnen sind in der Einrichtung tätig und bieten Erziehungs-, Familien-, Partnerschafts- sowie Lebensberatung an. Zusätzlich werden auch Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungen durchgeführt. Diese Beratungen sind für alle Ratsuchenden kostenfrei.
In der Region Nordwestmecklenburg sind lange Wartelisten für psychologische Beratung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, ein großes Problem. So beträgt die Wartezeit für Beratungen für Kinder etwa drei bis vier Monate. Für Erwachsenenberatungen ohne minderjährige Kinder sind die Wartezeiten noch länger. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 5257 Beratungsstunden mit 772 Ratsuchenden und ihren Familien durchgeführt. Die Diakonie betont, dass der kirchliche Hintergrund in der Beratung keine Rolle spielt und dass Offenheit für alle Ratsuchenden wichtig ist.
Vielfältige Beratungsangebote
Die Beratung im Wismarer Zentrum ist ergebnisoffen und fokussiert sich auf die Probleme hinter den Entscheidungen der Ratsuchenden, insbesondere bei Schwangeren. Der Unterschied zwischen Schwangerschaftsberatung und Schwangerschafts- und Konfliktberatung wird klar herausgestellt: Während die Schwangerschaftsberatung finanzielle Unterstützung und psychosoziale Hilfe bietet, konzentriert sich die Konfliktberatung auf die Unterstützung bei Überforderung und Herausforderungen nach der Geburt.
Ein weiteres wichtiges Angebot ist die Gruppenberatung für Kinder geschiedener Eltern, die zweimal jährlich mit jeweils zwölf Treffen durchgeführt wird. In der Beratung stehen oft Trennungen und Scheidungen im Mittelpunkt. Es ist entscheidend, dass Kinder verstehen, dass sie nicht für die Konflikte zwischen den Eltern verantwortlich sind. Häufig kommen Eltern mit spezifischen Konflikten in die Beratung, wobei das Hauptziel darin besteht, die Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen.
Das Konzept der Tandemberatung umfasst separate Gespräche mit Mutter und Vater, gefolgt von einem gemeinsamen Gespräch, um ein besseres Verständnis für die Situation zu schaffen. Die Beratung konzentriert sich auf die Zukunft und das Wohl des Kindes. Die Themen, die zur Beratung führen, sind vielfältig und umfassen Konflikte im Zusammenleben, Sorgen um die Entwicklung der Kinder sowie Belastungen durch Lebensereignisse oder psychische Erkrankungen, wie Ostsee-Zeitung berichtete.
Für Frauen in sozialen Notlagen bietet die Diakonie Nord·Nord·Ost in Holstein gGmbH zusätzlich Beratungen an. Diese Dienstleistungen sind speziell auf alleinstehende Frauen ab 25 Jahren ausgerichtet, die in schwierigen Lebenslagen Unterstützung benötigen. Zu den Themen zählen ungesicherte Wohnverhältnisse, finanzielle Not, soziale Isolation, Abhängigkeiten und gesundheitliche Beeinträchtigungen. Die Beratungen sind individuell und können je nach Bedarf auch an andere Hilfseinrichtungen vermitteln. Die Offene Sprechzeit für die Frauenberatung ist montags und freitags von 8:30 bis 11:30 Uhr, mit zusätzlichen Notfallsprechstunden am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, wie Psychosozialer Wegweiser Lübeck anmerkt.
