
Rostock hat im vergangenen Jahr eine positive Entwicklung im Tourismussektor erlebt, wie beim Jahresempfang der Rostocker Tourismusbranche im Warnemünder Neptunhotel berichtet wurde. Rund 150 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung nahmen an der Veranstaltung teil, wo ein Resümee des vergangenen Jahres gezogen wurde und zukünftige Projekte vorgestellt wurden. Die Oberbürgermeisterin Kröger hob die Bedeutung des Tourismus für die Stadt hervor und betonte das Ziel, Rostock als nachhaltiges und weltoffenes Reiseziel zu stärken.
Im Jahr 2024 generierte der Tourismus in Rostock einen Umsatz von 672 Millionen Euro. Matthias Fromm, der Tourismusdirektor, berichtete von gestiegenen Übernachtungs- und Ankunftszahlen, die das erfolgreiche Jahr 2024 unterstreichen. Die Finanzierung des Tourismus erfolgt durch Unternehmens-, Kommunal- und Gastbeiträge, einschließlich der Kurabgabe, die rund 200 Veranstaltungen, kostenfreie ÖPNV-Nutzung für Übernachtungsgäste sowie die Strandinstandhaltung und den Wasserrettungsdienst finanzierte. Frank Martens, der Vorsitzende des Tourismusvereins, wies jedoch auf die hohen Kostensteigerungen hin, die die Umsätze schmälern.
Neue Kurabgabe und digitale Gästekarte
Um den Tourismus in Rostock nachhaltig zu fördern, wird die Kurabgabesatzung überarbeitet. Laut [rostock.de](https://www.rostock.de/news/neue-kurabgabe-fuer-rostock-so-sollen-gaeste-einwohnerinnen-und-stadt-profitieren.html) soll die Neufassung der Kurabgabe und die Einführung einer digitalen Gästekarte dazu beitragen, den Aufenthalt der Gäste zu verbessern. Die Kurabgabe wird zukünftig 2,25 Euro pro Gast und Nacht betragen, ergänzt durch ein Mobilitätsangebot von 1,45 Euro, wodurch sich eine Gesamtkurabgabe von 3,70 Euro ergibt. Durch die Erhebung der Kurabgabe im gesamten Stadtgebiet, nicht nur in den Seebädern, werden zusätzlich Einnahmen von rund 2 Millionen Euro erwartet.
Die digitale Gästekarte wird verschiedene Vorteile bieten, darunter Vergünstigungen für Führungen, Museen und Wellnessanwendungen, sowie die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Verkehrsverbund Warnow (VVW), ausgenommen Molli und Warnow-Fähren. Diese Maßnahme soll Autofahrer dazu anregen, auf Fahrzeugnutzung zu verzichten, um sowohl Umwelt als auch Stadtverkehr zu entlasten.
Eine Bürgerschaftsversammlung im März soll über die Beschlussvorlage zur Neufassung der Kurabgabe abstimmen, die möglicherweise bereits im Juni 2023 umgesetzt werden kann. Laut dem Tourismusverein Rostock und Warnemünde wird diese Neufassung als finanzieller Schub für den Tourismus gesehen, wobei die Bedeutung der Transparenz über die Verwendung der Mehreinnahmen hervorgehoben wird. Ein Modellprojekt zur Evaluierung und Verbesserung des Tourismus in Rostock wird zudem von der Europäischen Union gefördert.